Effzeh-Kapitän klärt auf: Darum verzichtete Jonas Hector auf die WM in Katar
Köln - Jonas Hector (32) beendet am Saisonende seine lange Fußball-Karriere. Der Kapitän des 1. FC Köln hätte beinahe noch ein richtiges Highlight erlebt. Doch der gebürtige Saarbrücker lehnte ab.
Eigentlich sollte unter dem neuen Bundestrainer Hansi Flick (58) wieder alles besser werden für die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft. Doch man erlebte bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar eine erneute Schmach. Wie schon 2018 in Russland schied das DFB-Team in der Vorrunde aus.
Vor allem auf der Linksverteidiger-Position hatte die Flick-Elf arge Probleme. So nahm der Bundestrainer mit David Raum (25, RB Leipzig) und Christian Günter (30, SC Freiburg) zwei international relativ unerfahrene Abwehrspieler für diese Position mit. Zudem verzichtete er auf Robin Gosens (28, Inter Mailand), der ein Jahr zuvor bei der Europameisterschaft noch der Shootingstar der deutschen Mannschaft gewesen war.
Weil auch der 58-Jährige die Not auf der Außenverteidiger-Position erkannte, versuchte er vor der WM, FC-Kapitän Hector zu reaktivieren. Dieser lehnte jedoch ab. Doch warum tat der 32-Jährige das?
"Weil ich den Eindruck hatte, dass es für mich persönlich besser ist, nicht teilzunehmen. Zwei Jahre zuvor hatte ich die Sinnhaftigkeit von Länderspielreisen hinterfragt, und ich kam zum Schluss, dass sich an meiner Einstellung nichts verändert hatte", sagte Hector im Interview mit 11Freunde.
Jonas Hector Stammspieler beim WM-Debakel in Russland
Erstmals war der Kölner Kapitän am 14. November 2014 beim 4:0-Sieg in der EM-Qualifikation für die Nationalmannschaft aufgelaufen. Sein letztes Spiel machte er fast auf den Tag genau fünf Jahre später am 19. November beim 6:1-Sieg gegen Nordirland. In dieser Zeit erzielte der Außenverteidiger drei Tore und bereitete weitere zwölf vor.
Aber auch er war an dem Debakel bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland beteiligt. Warum dann nicht eine weitere spielen und die Schmach unvergessen machen?
Zwar sei eine WM "definitiv" das Größte für einen Profi, dennoch gab es mehrere Faktoren, die gegen eine Teilnahme sprachen: "Die Umstände dieser WM, die Ungewissheit, ob ich überhaupt spielen würde, und die lange Zeit ohne Familie. Für mich fühlte es sich nicht richtig an."
Trotzdem kann das FC-Urgestein auf eine beeindruckende Karriere in der Nationalmannschaft zurückblicken, auch wenn das Ende nicht so prickelnd war, und er "kaum noch gespielt" habe.
Denn zum einen verwandelte der 32-Jährige 2016 im EM-Viertelfinale den entscheidenden Elfmeter gegen Italien, zum anderen war er 2017 Stammspieler, als die DFB-Elf den Confederations-Cup gewinnen konnte.
Titelfoto: Uwe Anspach/dpa