Anthony Modeste vor Gericht: Franzose klagt gegen Energy-Drink-Hersteller!

Bonn - Neuer Ärger für Anthony Modeste (34)! Mitten im Kampf um den Einzug in die Europa League und nach dem überstandenen Theater um seinen Kaffee-Jubel muss sich der Franzose nun mit frischen Problemen herumschlagen.

Neben Anthony Modeste (34, r.) nahm sein Anwalt Rainer Dietz Platz.
Neben Anthony Modeste (34, r.) nahm sein Anwalt Rainer Dietz Platz.  © Thomas Banneyer/dpa

Wie der Kölner Express berichtete, wurde der 34-jährige Franzose am heutigen Freitag in den Sitzungssaal 1.20 des Landgerichts Bonn geladen.

In der Verhandlung geht der 19-fache Torschütze des 1. FC Köln gegen den Energy-Drink-Hersteller "Heavy1World" vor und verlangt eine Entschädigung in Höhe von 350.000 Euro.

Grund dafür sind vermeintliche Täuschungen und Betrügereien im Rahmen der Vertragsverhandlungen. Modeste soll am 9. Dezember 2017 einen Alleinvertriebsvertrag für sein Heimatland Frankreich unterzeichnet haben.

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"Man sagte mir, ich müsse mich um gar nichts kümmern - nur 250.000 Euro für die Lizenz und 100.000 Euro für die Lieferung zahlen", erklärte der Angreifer im Gerichtssaal und fügte an, dass sich bereits ein Mitarbeiter der Firma seit einem Jahr um die Geschäfte von Heavy1 in Frankreich kümmern würde. "Ich bin Fußballer, kein Geschäftsmann."

War Modeste bei der Vertragsunterzeichnung dabei?

Der Fußballer rechnet sich durchaus gute Chancen aus, den Prozess gegen den Energy-Drink-Hersteller für sich entscheiden zu können.
Der Fußballer rechnet sich durchaus gute Chancen aus, den Prozess gegen den Energy-Drink-Hersteller für sich entscheiden zu können.  © Thomas Banneyer/dpa

Nach eigener Aussage sei der Stürmer bei der Vertragsunterzeichnung nicht dabei gewesen. Die Gegenseite, Heavy1-Geschäftsführer Marcus Wördehoff, beteuert hingegen, der Vertrag sei im Beisein Modestes sowohl auf Französisch als auch auf Deutsch vorgelesen worden.

Auch eine Gerichtssprecherin sagte aus, dass Anthony Modeste den Vertrag nie gelesen habe.

Für Richter Stefan Bellin scheint die Sache zwischenzeitlich eindeutig gewesen zu sein. "Es liest sich so, als seien Sie dafür verantwortlich, dass das Zeug verkauft wird", so Bellin zu Modeste.

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Dieser hatte nach einer weiteren Ausführung des Richters nur drei Worte für sein Gegenüber übrig: "Der ist stark", soll Modeste in Richtung Graf Robert von Heiniger gesagt haben. Heiniger hatte den Vertrag mit dem 34-Jährigen ausgehandelt und unter Dach und Fach gebracht.

Doch um Missverständnisse und eine mögliche Niederlage vor Gericht zu verhindern, schob Modeste-Anwalt Rainer Dietz hinterher, dass die Aussage seines Mandanten ironischer Natur gewesen sei.

Modeste will schnelle Lösung im Prozess

Um das Spiel vor Gericht so schnell wie möglich ad acta zu legen, drängte Anthony Modeste dann auf eine schnelle Einigung: "Ich habe Training, ich habe morgen ein Spiel."

Auch Richter Bellin schien auf eine friedliche Einigung hinzuarbeiten und schlug vor: "Machen Sie dem Kläger ein Angebot, das er nicht ablehnen kann." Doch für die Verantwortlichen des Energy-Drinks kam das nicht infrage - sie verzichteten auf ein Angebot.

Zu allem Überfluss gab der Anwalt des Unternehmens noch bekannt, dass man sich mit Modeste eine gemeinsame Zukunft durchaus vorstellen könne. Angesichts des heutigen Hickhacks scheint das eine absolut unvorstellbare Möglichkeit zu sein. Richter Bellin kündigte an, sein Urteil am 3. Juni fällen zu wollen.

Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa

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