1. FC Magdeburg gewinnt Spiel gegen Köln, das in 99 von 100 Fällen anders ausgeht
Köln - Was für eine wilde Partie! Im Spitzenspiel der 2. Bundesliga am Samstagabend zwischen dem 1. FC Köln und dem 1. FC Magdeburg ging es schon früh heiß her! Die Gäste kamen dabei zunächst überhaupt nicht ins Spiel, wurden phasenweise an die Wand gespielt. Am Ende gewann Blau-Weiß aber mit 2:1 (0:0) - unglaublich.
Die Geißböcke brauchten quasi gar keine Anlaufzeit. Der FCM war in der Anfangsviertelstunde einem absolutem Dauerfeuer ausgesetzt. Köln erarbeitete sich Chance um Chance und hätte mit etwas Glück schnell mindestens 2:0 führen können.
Doch irgendwie überstand Blau-Weiß die Phase, auch wenn der Titz-Elf anzumerken war, dass man mit dem Pressing der Gastgeber überhaupt nicht zurecht kam.
Wie es aber sein konnte, dass der Effzeh nach 18 Minuten noch nicht in Front lag, wird wohl Thema noch vieler Analysen sein.
Lubambo Musonda verlor im eigenen Strafraum sträflich den Ball. Die Kölner spielten quer auf Tim Lemperle, der aus zwei(!) Metern hätte nur noch einschieben müssen. Doch Magdeburgs Mohammed El Hankouri grätschte noch irgendwie dazwischen und kickte die Kugel an den linken Pfosten. Wahnsinn!
Auch in der Folge hatten die Gäste kaum Luft zum Atmen. Doch die Kugel wollte einfach nicht ins Tor. Mit 18:3 Torschüssen aus Sicht der Kölner ging es schließlich in die Kabinen.
1. FC Köln erzielt die Führung gegen den 1. FC Magdeburg
Auch nach Wiederanpfiff brannte direkt wieder ein Feuerwerk ab. Doch das lag zunächst an den Magdeburger Fans, die unter anderem Raketen auf den Platz schossen. Das Spiel wurde kurz unterbrochen, konnte aber recht schnell fortgeführt werden.
Danach ging es aber auf dem Rasen munter weiter - und dieses Mal vollendeten die Kölner einen Angriff zum Tor. Nach einem katastrophalen Fehler von Daniel Heber war der Nutznießer am Ende der Kette Damion Downs, der das Leder mit vollem Druck über die Linie drückte (49.)
Danach hatten die Hausherren noch zwei, drei weitere absolute Hochkaräter, um die Führung weiter auszubauen. Doch wie bereits in der ersten Hälfte scheiterte man teils kläglich.
So blieben die Sachsen-Anhalter im Spiel und hatten durchaus auch Möglichkeiten, den Ausgleich zu erzielen. Und nach 66 Minuten gelang das tatsächlich auch. Eine Flanke von der linken Seite landete bei Falko Michel, der per Kopf zum 1:1 vollendete. Man konnte es fast nicht glauben.
Die letzten 20 Minuten waren nach dem Treffer jetzt natürlich sogar noch einmal mehr von Spannung geprägt. Und Magdeburg gelang wirklich das, was wohl kaum jemand für möglich gehalten hatte: das 2:1. Torschütze war Jean Hugonet, dessen abgefälschter Schuss unhaltbar ins Netz ging (83.).
Davon erholte sich Köln nicht mehr. Ein unglaubliches Spiel, das vermutlich in 99 von 100 Fällen an die Geißböcke gegangen wäre. Doch bei über 30 Torschüssen nur einen Treffer zu machen, war dann einfach zu wenig.
Statistik zum Spiel 1. FC Köln gegen 1. FC Magdeburg
5. Spieltag
1. FC Köln - 1. FC Magdeburg 1:2 (0:0)
1. FC Köln: Urbig - Thielmann (69. Carstensen), Hübers, Pauli (88. Tigges), Paqarada - Ljubicic, Martel, Maina (76. L. Waldschmidt), Huseinbasic - Lemperle, Downs (76. Adamjan)
1. FC Magdeburg: Reimann - Hoti, Hugonet, Heber - Musonda, Gnaka (46. F. Michel), Krempicki (64. El-Zein), El Hankouri - Amaechi (64. Burcu), Kaars (90.+3 To. Müller), Atik (46. Nollenberger)
Schiedsrichter: Richard Hempel (Großnaundorf)
Zuschauer: 50.000 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Downs (49.), 1:1 F. Michel (66.), 1:2 Hugonet (83.)
Gelbe Karten: Ljubicic (1), Paqarada (1), Martel (3), Carstensen (1) / Hoti (1), Gnaka (3), Krempicki (2)
Titelfoto: Marius Becker/dpa