1. FC Köln: Der Aufstieg des Benno Schmitz zum "kölschen Cafu"
Köln - Nie Stammspieler, jetzt unersetzlich: Benno Schmitz (26) durchläuft eine wundersame Wandlung beim 1. FC Köln und steigt zu einer Art "Kult-Spieler" auf.
Seitdem Schmitz im Sommer 2018 von RB Leipzig zum 1. FC Köln wechselte, war er kein klarer Stammspieler. Er pendelte zwischen Ersatzbank, Startelf oder gar der Tribüne. Erst Steffen Baumgart (49) scheint mit seiner Art, der Ansprache und den richtigen Trainingsmethoden den perfekten Zugang zum Rechtsverteidiger gefunden zu haben.
Es sind Szenen wie die 50. Minute im Spiel gegen Greuther Fürth, die sinnbildlich für die Entwicklung von Benno Schmitz stehen: Der Rechtsverteidiger startet perfekt in die Gasse, bekommt das Zuspiel von Florian Kainz (28) und bedient Stürmer Sebastian Andersson (30), sodass dieser nur noch zum 1:1 einschieben muss.
Die Wende in dem Spiel für den 1.FC Köln. Aber nicht die Wende bei Benno Schmitz. Denn der gebürtige Bayer schwebt seit Wochen gefühlt auf Wolke Sieben. Die Vorlage gegen Fürth war bereits die dritte in dieser noch jungen Spielzeit.
Das Fachmagazin Kicker führt den 26-Jährigen in dieser Saison bei den notenbesten Spielern mit einem Schnitt von 2,58 derzeit auf Rang acht. Bei bis dato sieben Bundesligaspielen startete Schmitz sechsmal von Beginn an, lediglich einmal erhielt sein niederländischer Kontrahent Kingsley Ehizibue (26) den Vorzug. Diese Entwicklung hat wohl selbst der eher zurückhaltende Schmitz nicht erwartet.
"Natürlich ist es schön für mich, dass ich ein paar gute Spiele machen kann. Für mich ist es wichtig, dass ich fit bin und in den Rhythmus komme", sagt Schmitz bescheiden.
Benno Schmitz wird von Fans gefeiert und ist derzeit der "kölsche Cafu"
Bereits zum jetzigen Zeitpunkt hat Schmitz mehr Bundesligaminuten auf der Uhr (476) als in der vergangenen Spielzeit (412).
Frischer, frecher, mit mehr Zug nach vorn und teils beeindruckenden Flankenläufen. In puncto Flanken liegt Schmitz ligaweit auf dem vierten Rang.
Bereits 27-mal wurde es nach seinen Hereingaben gefährlich. Die Entwicklung von Schmitz blieb natürlich auch den Fans des 1. FC Köln nicht verborgen.
Der "Lohn" für seine Leistungen ist ein neuer Spitzname, den Schmitz bekam. Schmitz ist der "kölsche Cafu" und wird von den Fans und vor allen Dingen in den sozialen Medien gefeiert.
Zur Einordnung: Cafu (51) war einer der besten Außenverteidiger aller Zeiten und wurde mit Brasilien zweifacher Weltmeister.
Weltmeister ist Schmitz zwar noch nicht, aber zumindest in Sachen Vertragsverlängerung sollte sich der 1. FC Köln beeilen. Denn der Vertrag von Schmitz läuft 2022 aus. Und einen "kölschen Cafu" könnten auch andere Vereine gut gebrauchen.
Titelfoto: Marius Becker/dpa