Last-Minute-Wahnsinn in der 2. Liga: Heidenheim steigt zum ersten Mal in die Bundesliga auf!
Regensburg/Heidenheim - Aufstiegs-Krimi in der 2. Bundesliga! Der 1. FC Heidenheim hat sich in einem hochspannenden und irrwitzigen Herzschlagfinale den direkten Gang in die Erstklassigkeit gesichert.
Durch den späten 3:2-Sieg nach 0:2-Rückstand beim nun feststehenden Absteiger SSV Jahn Regensburg steigen die Mannen von der Ostalb zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die Bundesliga auf - und das als Tabellenführer der 2. Liga.
Prince Osei Owusu (51. Minute/56.) brachte die Hausherren nach einer zähen ersten Hälfte mit einem Doppelschlag in Führung und ließ die Köpfe der Brenzstädter so zu Boden sinken, da der HSV zeitgleich in Sandhausen führte.
Mit der Niederlage und dem Sieg der Hanseaten wäre Heidenheim auf Relegationsplatz drei gerutscht und hätte wie schon in der Saison 2019/20 nachsitzen müssen. Damals war das Team von Coach Frank Schmidt mit zwei Unentschieden und aufgrund der mittlerweile abgeschafften Auswärtstorregel an Werder Bremen gescheitert.
Zuvor war der FCH nur in der Saison 1934/35 so nah dran am Sprung in die höchste deutsche Spielklasse. Damals scheiterte man noch als VfR 1911 Heidenheim in der Aufstiegsrunde der Gauliga Württemberg als Tabellenletzter, dafür gingen die SpVgg Cannstadt sowie der FV Zuffenhausen hoch.
Doch dieses Jahr sollte es endlich anders kommen. Ein Eigentor von SSV-Verteidiger Benedikt Saller (58.) führte zum Anschluss, allerdings lief in der Folge so langsam aber sicher die Zeit davon. Ein Remis wäre nämlich ebenfalls zu wenig gewesen.
Tim Kleindienst schießt den 1. FC Heidenheim erstmals in die Bundesliga
Die Nachspielzeit setzte dann aber neue Energie frei, denn es leuchteten satte elf Minuten auf der Anzeigetafel auf. Spätestens als Schiedsrichter Sören Storks nach einem Foul an FCH-Kapitän Patrick Mainka auch noch auf den Punkt zeigte, war die Hoffnung wieder da.
Jan-Niklas Beste trat an und verwandelte sicher ins rechte Eck zum 2:2 (90.+3). Und es blieb noch reichlich Zeit.
Schließlich rutschte eine Hereingabe von Beste zu Zweitliga-Torschützenkönig Tim Kleindienst durch, der Heidenheim mit seinem 25. Saisontreffer historisch in die Beletage knipste und der bereits laufenden Aufstiegs-Party der Hamburger den Stecker zog (90.+9).
"Darum lieben wir den Fußball, darum lieben wir den Sport, weil genau solche Geschichten geschrieben werden", erklärte der Siegtorschütze im Anschluss am Sky-Mikrofon. "Wir haben brutal gearbeitet und gemacht und jetzt haben wir es einfach verdient."
Weil der schon aufgestiegene SV Darmstadt 98 bei der SpVgg Greuther Fürth am Sonntagnachmittag mit 0:4 unter die Räder kam, sprang der FCH sogar noch an die Spitze und hat nun auch die Meisterschaft der 2. Liga in der Tasche.
Titelfoto: Tom Weller/dpa