Berlin - Diesen Freitag startet die Regionalliga Nordost mit den Nachholpartien des 17. Spieltags ins neue Jahr. Bis dahin sind die Kaderplaner vieler Klubs kräftig am Werk. Ein Überblick über die Lage auf dem Transfermarkt!

Für den größten Aufreger der bisherigen Transferperiode sorgte sicherlich die VSG Altglienicke, die sich die Dienste von Philip Türpitz (31) sicherte. Der schussgewaltige Offensivspieler ist in Ostdeutschland bestens bekannt, der Ballermann lief von 2014 bis 2017 für den Chemnitzer FC auf und schoss 2017/18 den 1. FC Magdeburg mit 17 Buden in die 2. Liga.

Zuletzt war Türpitz nach dem Rückzug seines Ex-Klubs Türkgücü München aus dem Spielbetrieb neun Monate vereinslos. Sein letztes Pflichtspiel datiert aus dem März 2022, Soforthilfe fraglich.

Einen Wechsel vom grünen Rasen an die Seitenlinie gab es in Jena. Routinier René Lange (34) fungiert künftig als Co-Trainer des neuen Cheftrainers und langjährigen Aue-Profis René Klingbeil (41).

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Die Lücke, die der Langzeitverletzte Ugur Tezel (25) im Defensivverbund hinterlassen hat, soll unter anderem Kevin Wolf (26) füllen. Der Außenverteidiger stand bereits in den beiden Vorjahren für Carl Zeiss auf dem Platz und wurde zurück aus der Vereinslosigkeit geholt.

Am Greifswalder Bodden schlugen in Fabio Schneider (20, zentrales Mittelfeld, Union Berlin) und Robin Krolikowski (23, rechter Flügel, vereinslos) zwei Talente auf, die zuletzt wenig Spielpraxis sammeln konnten. Mittelfristig haben beide das Ziel, beim Greifswalder FC Stammspieler zu werden.

Zwei Transfers nach bekanntem Schema (talentiert und in Berlin ausgebildet) tätigte Viktoria Berlin. Laurenz Dehl (21) wurde von Union Berlin ausgeliehen, Iba May (24) war zuletzt vereinslos. Beide besitzen Drittliga-Erfahrung.

Während Erstgenannter den rechten Flügel beackern soll, ist der am Sonntag verpflichtete May als Stabilisator im zentralen Mittelfeld vorgesehen, wo in der Hinrunde der gelernte Offensivspieler Shalva Ogbaidze (20) oft ranmusste.

Eine neue Baustelle könnte sich für die Himmelblauen im Tor öffnen, wo sich Marcel Köstenbauer (21) vorzeitig Richtung Austria Klagenfurt/Österreich verabschiedete. Der Stammkeeper war nur ausgeliehen und soll intern durch den bisherigen Ersatzmann Maximilian Kinzig (20) ersetzt werden.

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Nördlicher in Berlin präsentierte der Tabellenvorletzte Tennis Borussia ein Sextett an Neuzugängen, um den Abstieg noch zu verhindern. Doch selbst für Regionalliga-Kenner dürften German Kurbashyan (22), Dino Mahmutovic (21), Younes Laguenaoui (21), Etienne Nikol (21), Felix Pilger (20) und Daniel Krasucki (19) unbeschriebene Blätter sein.

Deutlich mehr Meriten hat Halberstadts Neuverpflichtung Fynn Kleeschätzky (21) letzte Saison bei Regionalliga Nord-Aufstiegsanwärter VfB Lübeck gesammelt. Jetzt soll er trotz jungen Alters die Rolle als neuer Abwehrchef ausfüllen. Im Gegenzug verließ die Germania der glücklose Angreifer Ufu Osawe (24) Richtung Trier, zudem spielen die beiden talentierten, aber isoliert wirkenden Franzosen Julien Masson (22) und Jessim Jallot (21) keine Rolle mehr.

Wir springen in die Lausitz. Dort kamen schon vor Weihnachten Gerüchte um einen hochkarätigen Neuzugang auf, als Trainer Claus-Dieter Wollitz (57) bei Niederlausitz Aktuell äußerte, dass man sich mit einem Angreifer einig sei.

Da weder Außenspieler Paul Milde (27) noch Angreifer Tim Heike (22) zeitnah einsatzbereit sind, besteht Bedarf. Problem: Der auserkorene Spieler sei Stammspieler bei einem Konkurrenten, weshalb die Freigabe fraglich sei. In jedem Fall soll sich transfertechnisch etwas diese Woche in Cottbus tun.

Vorerst erledigt hat sich ein Winterwechsel von Kay Seidemann (22), der im Dezember bei drei Drittligisten hoch im Kurs stand. Nach TAG24-Informationen hat sich das Thema abgekühlt, zumal sich der Vertrag des Konterstürmers dank seines 15. Einsatzes bis 2024 verlängert hat.

Am Montag stieg Seidemann nach einem hartnäckigen Infekt wieder ins Erfurter Training ein und beendete damit indirekt etwaige Spekulationen.

Auch bei der VSG Altglienicke tut sich im Hintergrund einiges. Neben Türpitz, an dem auch Energie Cottbus interessiert war, möchte die VSG für die Dauerbaustelle Innenverteidigung noch einen gestandenen Mann verpflichten.

Hier wurde die vormalige Stammkraft Tim Häußler (25) erst suspendiert und letztlich abgegeben und mit den lange verletzten Lucas Albrecht (32) wie Charmaine Häusl (26) kann nicht zuverlässig geplant werden.

Doch die angedachte Rückholaktion von Jan Koch (27), früherer Kapitän von Energie Cottbus, in den Fußballosten stockt nach TAG24-Informationen. Da sein aktueller Klub, die SGV Freiberg, einen neuen Trainer präsentiert und in Adrien Koudelka (20) einen anderen Innenverteidiger abgegeben hat, wird der Linksfuß dort im Abstiegskampf benötigt.

Werfen wir noch einen kurzen Blick nach Jena. Paradiesisch hätte dort die Rückkehr eines Aufstiegshelden von 2017 werden können. Doch Timmy Thiele (31), der in den Aufstiegsspielen gegen Viktoria Köln seinerzeit doppelt knipste, scheint laut OTZ nicht finanzierbar. Dafür steht er nach dem jüngsten Bericht vor einem Engagement bei Liga-Konkurrent Energie Cottbus.

Vorerst zerschlagen hat sich auch ein Transfer von Kevin Goden (23) zum Berliner AK. Nach Berater-Aussagen via dieblaue24 sieht sich der rechte Außenbahnspieler weiterhin in der 3. Liga.

Und dann gibt es noch das beliebte Mittel Probetraining, um sich von den Qualitäten des ein oder anderen Akteurs zu überzeugen. In Cottbus tut man das im Fall von Filip Hasek (25), der tschechischer Herkunft ist.

Der technisch beschlagene Mittelfeldspieler hat mit seinem Klub VfB Krieschow die Abmachung, sich im Winter nach einem Profiverein umsehen zu dürfen. Da die finanziellen Mittel bei Energie eher in einen Spieler für die vorderste Reihe gesteckt werden sollen, dürfte Hasek jedoch nicht erste Wahl sein.

In Erfurt arbeitet man dieser Tage daran, den Kaderstamm zu verbreiten, um mögliche Ausfälle von Schlüsselspielern besser auffangen zu können. Mit Aldom Deuro (22, defensives Mittelfeld) und Duisburgs Gordon Wild (27, Offensivallrounder) standen im sonntäglichen Testspiel bei Zweitligist K'lautern (0:4) zwei Probespieler auf dem Platz. Wild ist beim Drittligisten hinten dran und könnte im Falle eines Angebots wechseln.

Auch in Greifswald prüft man, inwieweit man sich trotz der Transfers von Schneider und Krolikowski weiter verstärken könnte. In Nico Granatowski (31) stand vergangene Woche ein jahrelanger Drittliga-Kicker auf der Matte. Dass der flinke Dribbler bei der Generalprobe am Samstag in Lübeck (1:2) nicht dem Aufgebot angehörte, hatte einen Grund: Der variable Offensivspieler stellt sich nun beim Drittligisten aus Zwickau vor.

Stand 16. Januar weist die Regionalliga Nordost 18 offiziell bekannte Neuverpflichtungen und 18 Abgänge in dieser Transferperiode aus. Bis zum 31. Januar haben die Klubs noch Zeit, weitere Transfers zu tätigen.