Schlupflöcher: Unter diesen Umständen sind Transfers nach dem Deadline-Day noch möglich!
Seit Dienstagabend ist das Transferfenster in Deutschland geschlossen. Für Erst- und Zweitligisten bedeutet das, dass sie mit dem jetzigen Kader den Saisonendspurt bewältigen müssen. Für Regionalligisten oder sogar Drittligisten gibt es indes ein Schlupfloch, wodurch auch nach dem 31. Januar noch Transfers getätigt werden könnten.
Der Wunschspieler hat im letzten Moment doch abgesagt? Oder der potenzielle Neueinkauf ist durch den Medizin-Check gefallen? All diese Fälle sind auch in dieser Wintertransferperiode wieder vorgekommen.
Selbstredend hängt ein Verein, dessen sicher geglaubter Transfer in letzter Sekunde geplatzt ist, dies nicht an die große Glocke. Dritt- und Regionalligisten haben für den Notfall aber die Möglichkeit, sich weiterhin zu verstärken.
Und zwar besagen die DFB-Statuten, dass ein Spieler, der spätestens zum 31. Dezember 2022 als vereinslos gemeldet war und seit sechs Monaten kein Pflichtspiel bestritten hat, 'jederzeit' die Spielberechtigung für einen neuen Klub erhalten kann.
Dies gilt allerdings nur für "Amateurfußballer", welche qua Definition maximal 249,99 Euro im Monat verdienen dürfen. Prinzipiell für den Amateurfußball gedacht, ist diese Summe weder lukrativ noch repräsentativ für den selbsternannten Berufsfußballer.
In der Praxis soll es aber Mittel und Wege wie Autos, Wohnungen oder Zahlungen auf andere Art geben, um mehr als die genannte Summe zu verdienen. Generell ist der Kreis an Spielern, auf die die Kriterien zutreffen und die sich auf die Praxis einlassen, sehr klein.
Viele Transferfenster im Ausland sind weiterhin geöffnet
Jan-Ole Sievers (27) zum Beispiel, der Lok Leipzig vergangenen Sommer verließ, fand keinen neuen Verein. Gerade auf der Torhüter-Position kann jedoch schnell ein Engpass entstehen. Wie eben bei Lok, wo Stammkeeper Isa Dogan (23) aufgrund eines Syndesmosebandanrisses länger ausfällt.
Auch der Ex-Hallenser Marcel Titsch-Rivero wäre verfügbar. Allerdings stellt sich beim 33-Jährigen die Frage, ob er sich beruflich nicht mittlerweile neu orientiert hat. Und aus Vereinssicht wäre natürlich zu diskutieren, inwieweit Akteure ohne Spielpraxis über ein halbes Jahr oder länger im Saisonendspurt eine Hilfe wären.
Für all jene Fußballer, die nicht in der 3. Liga, Regionalliga oder tiefer spielen möchten, gibt es noch die Option eines Auslandswechsels. In einigen Ländern schließen die Wintertransfer-Fenster zu späteren Zeitpunkten:
- 6. Februar 2023, Österreich
- 8. Februar 2023, Türkei
- 13. Februar 2023, Rumänien
- 15. Februar 2023, Kroatien
- 15. Februar 2023, Schweiz
- 22. Februar 2023, Russland
- 22. Februar 2023, Tschechien
- 28. Februar 2023, Polen
- 28. Februar 2023, China
- 2. April 2023, Japan
Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa