Berkan Taz möchte wechseln - führt sein Weg wieder nach Cottbus?
Mannheim/Cottbus - Zwei bis drei Verstärkungen kündigte Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz (58) am Rande des Trainingsauftakts der Lausitzer am Mittwoch an. Die Hinweise verdichten sich, dass eine dieser Berkan Taz (25) sein könnte. Kommt es zu einer Re-Union mit Energie?
25 Scorerpunkte in 27 Spielen - so lautete die Hammer-Bilanz von Berkan Taz für Energie Cottbus 2019/20. Es war sein Durchbruch unter dem damals wie heute wirkenden Trainer "Pelé" Wollitz.
Zwei Jahre später verzeichnete der offensive Mittelfeldspieler eine Spielklasse höher für die U23 von Borussia Dortmund 18 Scorerpunkte - der Edeltechniker zeigte in jener Spielzeit sein gesamtes Repertoire in der 3. Liga.
Distanzschüsse, Eins-gegen-Eins, Steckpässe, Standards und eine ungemeine Spielfreude zeichnen den gebürtigen Berliner aus. Doch eben jener Spaß am Fußball sei Taz auf seiner aktuellen Station Waldhof Mannheim abhandengekommen, wie aus dem Umfeld des Spielers zu hören ist.
Generell läuft die Saison der Badener (Platz 16) nicht gut und seine persönliche Entwicklung unter dem seit Sommer tätigen Trainer Rüdiger Rehm noch bescheidener: 309 Minuten Einsatzzeit in der Hinrunde stellten den Offensivspieler nicht zufrieden, eine vorzeitige Trennung scheint möglich.
Schon zum Trainingsauftakt der Mannheimer fehlte Taz, offiziell aus Krankheitsgründen. Doch sein Berater Volker Diergardt bestätigt: Wir führen Verhandlungen mit anderen Klubs!
Energie Cottbus möchte in der Winterpause zwei, drei Verstärkungen für den Drittliga-Aufstieg holen
Einer dieser Klubs dürfte Energie Cottbus sein, wo Taz' einstiger Förderer Wollitz Trainer und Sportdirektor in Personalunion ist. Diergardt sagt zu dem Gerücht: "Über laufende Verhandlungen haben wir Stillschweigen vereinbart." Ein Dementi klingt anders.
Das Ziel sei auf jeden Fall, dass Taz mindestens eine Woche mit seinem neuen Klub vor dem Rückrundenstart trainiere. Da die Regionalliga Nordost und die 3. Liga zugleich am 19./20./21. Januar starten, wäre das schon bald. Ist also eine schnelle Lösung in Sicht?
Diergardt: "Zunächst einmal müsste sich Mannheim mit einem Abnehmer einigen." Branchenüblich geht es um kleinere Ausgleichszahlungen, Abfindungen beziehungsweise einen Gehaltsverzicht.
Taz soll einer der Waldhöfer Topverdiener sein, wurde mit großen Hoffnungen nach der Dortmunder Fabelsaison verpflichtet. Doch wichtig sei jetzt weniger das Geld, sondern Spielzeit, damit mit 25 Jahren nicht der Karriereknick kommt.
Und Mannheim? Will und muss offensiv nachrüsten (nur 22 Tore und 22 Partien), um dem Drittliga-Abstiegskampf zu entfliehen. Seit Freitag verdichtet sich das Gerücht, dass Terrence Boyd (31) den Weg in die Kurpfalz einschlägt. Gut möglich, dass im Zuge seiner Verpflichtung der Weg für Taz frei wird - und nach Cottbus führt?
"Vorrang hat die 3. Liga, aber ein Rückschritt kann auch ein Fortschritt sein", so Diergardt vielsagend.
Titelfoto: Bildmontage: Picture Point / Gabor Krieg