Spielabbruch in der 87. Minute! Rassismus-Skandal beim HSV-Nachwuchs

Hamburg - Ein rassistischer Vorfall hat den Hamburger Nachwuchsfußball erschüttert. Drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit wurde das A-Junioren-Testspiel zwischen dem HSV und Arminia Bielefeld abgebrochen.

In einem A-Junioren-Testspiel zwischen dem HSV und Arminia Bielefeld soll es am Freitag zu einem rassistischen Vorfall gekommen sein. (Symbolbild)
In einem A-Junioren-Testspiel zwischen dem HSV und Arminia Bielefeld soll es am Freitag zu einem rassistischen Vorfall gekommen sein. (Symbolbild)  © Jonas Walzberg/dpa

Zuvor war das Spiel am Freitagnachmittag bereits sehr hitzig. Die Gäste aus Bielefeld führten zur Halbzeit mit 2:0. Nach dem Seitenwechsel erhöhte die Arminia zum 3:0, ehe kurz darauf dem HSV der Anschlusstreffer gelang. Dann wurde es hektisch, berichtete die Hamburger Morgenpost.

Ab der 58. Minute waren die Hamburger Jungs nach einer Gelb-Roten Karte nur noch zu zehnt, und in der 79. sah dann Fabio Baldé (18), der bereits mit den Profis vom HSV trainierte, sogar glatt Rot.

Die Bielefelder machten schließlich mit dem 4:1 den Sack zu... doch dann kam es zum Abbruch!

Arminia Bielfeld will an der Aufklärung des Vorfalles mitarbeiten

Keiner der Offiziellen hat etwas von dem Vorfall mitgekommen. (Symbolbild)
Keiner der Offiziellen hat etwas von dem Vorfall mitgekommen. (Symbolbild)  © 123rf/dragonimages

Der vom Platz geschickte Baldé sei von einem Bielefelder Spieler rassistisch beleidigt worden, aber weder der erst 19-jährige Schiedsrichter Lasse Arne Hitze, noch seine Assistenten, hatten davon etwas mitbekommen, weshalb sie nicht intervenierten.

Daraufhin verließ die Hamburger Mannschaft geschlossen den Platz - der Schiri brach das Spiel ab.

Im Spielbericht vermerkte der HSV eine "Diskriminierung" durch einen Gegenspieler.

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Sowohl der HSV als auch Arminia Bielefeld wollen an der Aufklärung des Vorfalls zusammenarbeiten, hieß es von den Offiziellen laut der Deutschen Presse-Agentur.

"Wir kennen den massiven Vorwurf der Hamburger. Dazu sprechen wir schnellstmöglich mit den Beteiligten und sammeln Erkenntnisse", so die Ostwestfalen.

Sie betonen aber die "Faktenlage": Die Schiedsrichter haben nichts mitbekommen und ihr Team bestreitet, dass es zu diskriminierenden Äußerungen kam.

Aber "weil der Vorwurf so schwerwiegend ist", will der Klub weiter an einer Aufklärung mitarbeiten.

Titelfoto: Bildmontage: 123rf/dragonimages,

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