Schock-Nachricht: Deutschlands WM-Held Andreas Brehme ist tot
München - Schock-Nachricht für alle Fußball-Fans: Andreas "Andi" Brehme (63) ist tot. Das bestätigte seine Lebensgefährtin Susanne Schaefer (57) der Deutschen Presse-Agentur.
"In tiefer Trauer teile ich im Namen der Familie mit, dass mein Lebensgefährte Andreas Brehme heute Nacht infolge eines Herzstillstandes plötzlich und unerwartet verstorben ist. Wir bitten, in dieser schweren Zeit unsere Privatsphäre zu wahren und von Fragen abzusehen", sagte seine Freundin der DPA.
Zuerst hatte die Bild berichtet. Demnach erlitt der Weltmeister von 1990 in der Nacht von Montag auf Dienstag einen Herzstillstand.
Um 23.30 Uhr sei der Notruf eingegangen, noch im Rettungswagen sei er reanimiert worden. Anschließend kam er in die Notaufnahme einer Münchner Klinik, doch offenbar kam für den ehemaligen Bundesliga-Spieler jede Hilfe zu spät.
Er hinterlässt nicht nur seine Freundin, sondern auch die Söhne Ricardo (35) und Alessio (29), die aus seiner Ehe mit Ex-Frau Pilar stammen, von der er sich 2010 nach 23 Jahren trennte.
Besonders tragisch: Im Januar 2005 musste Andreas Brehme um das Leben seines damals 16 Jahre alten Sohnes Ricardo bangen, der während des Schulunterrichts einen Herzstillstand erlitten hatte und reanimiert werden muss. Sein Bio-Lehrer rettete ihm damals das Leben. Er lag anschließend im künstlichen Koma, erwachte aber nach einigen Tagen wieder auf.
Andreas Brehme war damals Trainer bei der SpVgg Unterhaching. Zuvor hatte er von 2000 bis 2002 das Cheftrainer-Amt beim 1. FC Kaiserslautern inne.
Andreas "Andy" Brehme lief für den 1. FC Kaiserslautern, den FC Bayern und Inter Mailand auf
Als Spieler erreichte Brehme Heldenstatus, als er im WM-Finale am 8. Juli 1990 im Stadio Olimpico von Rom gegen Argentinien das entscheidende 1:0 in der 85. Minute per Elfmeter erzielt.
Der am 9. November 1960 in Hamburg geborene Verteidiger lief insgesamt 86 Mal für die Nationalmannschaft auf, erzielte dabei acht Tore.
Bei den Olympischen Sommerspielen 1984 in Los Angeles stand er im Aufgebot des damaligen Trainers Erich Ribbeck (86). Im Viertelfinale war für die Auswahl mit einer Niederlage gegen das damalige Jugoslawien (2:5) jedoch Endstation.
Erst vor sechs Jahren wurde Andreas Brehme in die erste Elf der "Hall of Fame" des Deutschen Fußballs aufgenommen.
Die Karriere von Andreas Brehme startete in Hamburg
Das erste Mal die "Töppen" schnürte der Abwehrmann beim HSV Barmbek-Uhlenhorst, von wo aus er 1980 zum 1. FC Saarbrücken wechselte und dort in der damaligen 2. Bundesliga Süd auflief.
Mit starken Leistungen geriet er in den Fokus des 1. FC Kaiserslautern, der Brehme 1981 für eine geschätzte Ablöse von 65.000 Euro Saarbrücken abkaufte.
Auf dem Betze erlebte Brehme unglaublich erfolgreiche fünf Jahre. Zwischen 1981 und 1986 spielte er mit dem Verein in der Bundesliga, dem DFB-Pokal, dem Europapokal der Pokalsieger und dem UEFA-Cup.
Anschließend wechselte er zum FC Bayern München, wo er zwei Jahre blieb und 1988 für rund 1,1 Millionen Euro an Inter Mailand verkauft wurde. Nach einem kurzen Gastspiel beim FC Saragossa in Spanien (1992/93) kehrte er zu den "Roten Teufeln" vom 1. FC Kaiserslautern zurück und beendete dort 1998 seine Karriere.
Insgesamt absolvierte Andreas Brehme 301 Bundesliga-Spiele, schoss dabei 50 Tore, in 116 Spielen in der italienischen Serie A gelangen ihm elf Treffer.
Bis 2018 war Brehme als Klubrepräsentant und Berater beim FK Vojvodina Novi Sad tätig.
Originalmeldung vom 20. Februar, 9.12 Uhr, aktualisiert um 10.12 Uhr.
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