Rückenwind für Rummenigge: Mehr als 90 Prozent der Fans fordern Gehaltsobergrenzen

München/Nürnberg - In verschiedenen Profi-Ligen sind Gehaltsobergrenzen absolute Normalität, beim Fußball können sich das viele gar nicht vorstellen. Oder etwa doch? Eine Studie zeigt das krasse Gegenteil.

FC-Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge (69) plädiert für Gehaltsgrenzen im europäischen Fußball.
FC-Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge (69) plädiert für Gehaltsgrenzen im europäischen Fußball.  © Felix Hörhager/dpa

Bei einer aktuellen Online-Umfrage von SLC Management haben mehr als 6500 Kunden und Fans der Bundesliga ihre Meinung zu dem Thema mitgeteilt.

Das Resultat: 90,9 Prozent der Teilnehmer halten eine Gehaltsobergrenze im europäischen Fußball für notwendig oder wünschenswert.

"Es ist ohne Frage eine schwierige Diskussion, trotzdem sollte man versuchen, eine Lösung zu finden", so FC-Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge (69) erst vor wenigen Tagen anlässlich des 125. Geburtstages des Vereins. "So kann es nicht weitergehen."

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Das sehen offenbar einige Tausend Fans nicht anders. 88,9 Prozent der Teilnehmer finden es gut, dass sich Rummenigge und die Deutsche Fußball Liga (DFL) für eine solche Gehaltsgrenze einsetzen.

Für das Aufsichtsrat-Mitglied der Münchner geht ein solches Vorhaben allerdings nicht ohne entsprechende Partner im Boot: "Ich glaube, wir brauchen die FIFA an oberster Stelle, um hier eine Lösung zu finden", so Rummenigge.

Gehaltsobergrenzen in vielen Profi-Ligen völlig normal

Bleiben Top-Spieler in Europa, wenn die Gehälter nicht mehr nach oben offen sind? Viele Fans glauben: ja. (Symbolbild)
Bleiben Top-Spieler in Europa, wenn die Gehälter nicht mehr nach oben offen sind? Viele Fans glauben: ja. (Symbolbild)  © 123rf/gorodenkoff

Und er ergänzt: "Ich bin ein Freund davon, dass alle sogenannten Stakeholder am Tisch sitzen."

Spielergewerkschaften und -berater, Verbände und Ligen müssten ebenfalls an einem Strang ziehen.

Ein Gegenargument, das Kritiker der Idee oft hervorbringen, scheint eine - wenn auch kleinere - Mehrheit der Umfrage-Teilnehmer wenig zu beeindrucken: die Sorge, dass eine Gehaltsobergrenze die Attraktivität der Bundesliga für Top-Spieler verringern könnte.

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Das sehen 62,3 Prozent nicht so. Rummenigge hatte zuletzt die Tatsache als Argument vorgebracht, dass bei manchen Vereinen die Personalaufwands-Quote - also der Anteil am Umsatz, der als Gehälter wieder ausgezahlt werden muss - bei über 70 Prozent, teilweise sogar bei mehr als 90 Prozent liege.

"Das kann nicht gesund sein", so der 69-Jährige. "Das kann nicht die Zukunft des Fußballs sein."

Mehrere sehr erfolgreiche Profi-Ligen haben - teilweise sehr strenge - Gehaltsobergrenzen. Darunter die NFL und NHL den USA, verschiedene Basketball-Ligen in Europa und den USA sowie mehrere Rugby-Ligen.

Titelfoto: Montage: 123rf/gorodenkoff + Felix Hörhager/dpa

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