Zuschauer-Rekord und TeBe hält die Klasse! Sechs Thesen zum Restart der Regionalliga Nordost

Berlin - Der Ball rollt wieder in der Regionalliga Nordost! Vergangenen Freitag startete die "kleine Champions League des Ostens" in die Restrunde. TAG24 hat sechs Thesen aufgestellt, die hoffentlich standhafter bleiben als viele der Spielfelder - witterungsbedingt fanden nur drei Partien des 17. Spieltags am Wochenende statt.

Solche Bilder wie in Leipzig-Leutzsch werden auch in der Rückrunde zu sehen sein - die Regionalliga Nordost boomt wie noch nie zuvor, geht man nach dem Zuschauerinteresse.
Solche Bilder wie in Leipzig-Leutzsch werden auch in der Rückrunde zu sehen sein - die Regionalliga Nordost boomt wie noch nie zuvor, geht man nach dem Zuschauerinteresse.  © Picture Point / Gabor Krieg

These 1: Die Liga stellt einen neuen Zuschauer-Allzeit-Rekord auf!

2058 Fans sahen im Schnitt - Stand 23. Januar 2023 - ein Spiel der Regionalliga Nordost diese Saison. Das ist nicht nur Liga-intern die bisherige Bestmarke (1807 Zuschauer in der Saison 2012/13), sondern wäre auch neuer Topwert aller fünf Regionalligen seit ihrer Einführung. In der West-Staffel kamen 2014/15 im Schnitt 1915.

Dank des offenen Meisterrennens (siehe These 7) und der Vielzahl an Traditionsvereinen wie Energie Cottbus, Chemie Leipzig, dem Chemnitzer FC oder Zuschauer-Krösus Rot-Weiß-Erfurt ist zumindest kurzfristig nicht mit einem Abebben dieser Zahlen zu rechnen.

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These 2: Viktoria Berlin und die VSG Altglienicke bleiben trotz ihrer Stadionwechsel so heimschwach wie bisher.

Mit Beginn der Rückrunde kehrt Viktoria Berlin ins heimische Stadion Lichterfelde zurück. Die VSG Altglienicke zieht dafür in den freigewordenen, aber riesigen Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Da in beiden Klubs die Fanbase eine untergeordnete Rolle spielt und sich dies auch in den Besucherzahlen ausdrückt, ist kaum mit einem Besucheransturm zu rechnen.

Kurios: Altglienicke holt auswärts (14 Punkte) bisher sogar mehr Zähler als zu Hause (9).

Abstiegskampf Regionalliga Nordost: Schafft Tennis Borussia Berlin mit XXL-Kader die Rettung?

Anfang Januar wechselte Christopfer Brauer (35) als Co-Trainer des Berliner AK auf den TeBe-Cheftrainer-Posten und muss gleich einen riesigen Umbruch moderieren.
Anfang Januar wechselte Christopfer Brauer (35) als Co-Trainer des Berliner AK auf den TeBe-Cheftrainer-Posten und muss gleich einen riesigen Umbruch moderieren.  © Sebastian Räppold/ Matthias Koch

These 3: Tennis Borussia Berlin bricht den Rekord an eingesetzten Spielern in einer Saison.

Allein im Freitagsspiel gegen den Berliner AK (0:0) standen sieben (!) Neuzugänge auf dem Platz, womit sich die Zahl der eingesetzten Akteure auf 36 erhöhte.

Doch das Ende der Fahnenstange scheint noch nicht erreicht, denn der Klub vom Berliner Eichkamp präsentierte 13 Winter-Neuzugänge (ist das eigentlich auch ein neuer Rekord?).

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Zusammen mit zwei weiteren Akteuren, die bisher ohne Einsatz blieben, könnte die Gesamtzahl auf 44 steigen. Die U23 von Hertha BSC lässt grüßen - 2019/20 setzten sie 43 Akteure ein.

These 4: TeBe schafft den Klassenerhalt!

Gewagte These angesichts sechs Punkten Rückstands auf Rang 15, der realistisch gesehen erreicht werden müsste, um drinzubleiben. Doch nach dem couragierten und defensiv kompakten Auftritt gegen den BAK (das zweite "Zu Null"-Spiel in der Liga) keimt Hoffnung auf.

Neu-Trainer Christopher Brauer (35) und der im November installierte Sportdirektor Benjamin Borth (29) verfolgen eine klare Linie mit jungen Talenten und machen sich keine Illusionen bezüglich der Ausgangslage.

Umkämpftes Titelrennen der Regionalliga Nordost mit Energie Cottbus, Rot-Weiß Erfurt und dem CFC

Die (aktuell aufgrund Nachholpartien ungerade) Tabelle führt Energie Cottbus an. Die Lausitzer setzten sich übrigens als letztes Nordost-Team 2018 in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga durch.
Die (aktuell aufgrund Nachholpartien ungerade) Tabelle führt Energie Cottbus an. Die Lausitzer setzten sich übrigens als letztes Nordost-Team 2018 in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga durch.  © Picture Point / Gabor Krieg

These 5: Rot-Weiß Erfurt wird der beste Aufsteiger der Regionalliga Nordost aller Zeiten!

Und zwar sehr wahrscheinlich, wenn die Thüringer auch nur annähernd die Leistungen aus dem Jahr 2022 halten können. 31 Punkte stehen schon auf der Habenseite, 54 müssten es werden, um mit Oberlausitz Neugersdorf (2015/16) gleichzuziehen.

These 6: Das Titelrennen bleibt spannend bis zum Ende und der Meister steigt diese Saison auch auf!

Ein enges Meisterrennen wäre nicht nur im Sinne der Liga, sondern zeichnet sich nach der bisher gespielten Runde ab. Unter anderem gab es schon fünf verschiedene Tabellenführer, speziell vor der Winterpause wechselten häufig die Platzierungen.

Und durch den Flickenteppich an Spielen ist ohnehin nicht zu rechnen, dass ein Team in den nächsten Wochen einen absoluten Run erlebt und den anderen davonzieht. Aktuell liegen zwischen dem Ersten Energie Cottbus und dem Chemnitzer FC auf Platz 4 nur fünf Zähler.

Ein anderes Thema sind die leidigen Aufstiegsspiele: In diesen zogen zuletzt Lok Leipzig (2020 gegen den SC Verl und der BFC Dynamo (2022 gegen den VfB Oldenburg) den Kürzeren. Dabei lechzt die Liga wieder nach einem starken Aufsteiger.

Dieses Jahr geht es voraussichtlich gegen die SpVgg Unterhaching oder die Würzburger Kickers aus der Bayern-Staffel. Vorteil für den Nordosten: Die Leistungsdichte in der eigenen Staffel ist deutlich höher, auch weil viel mehr Klubs unter Profibedingungen arbeiten.

Und da die Auswärtstorregel in den zwei K.o.-Spielen entfällt, wiegt auch der vermeintliche Nachteil der Auswärtsfahrt im Rückspiel nicht allzu schwer.

Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg

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