Winterpause in der Regionalliga: Das sind die Shootingstars der Hinrunde!
Berlin - Über die Regionalliga in den richtigen Profifußball? In der vierten Liga basteln viele Fußballer an dem Traum, mit ihrem Team oder persönlich aufzusteigen. TAG24 zeigt die Shootingstars der zweiten Jahreshälfte 2023.
Regionalliga Nordost: Luis Klatte und Tim Heike präsentieren sich für höhere Aufgaben
Wenn es nach den "Zu-Null-Spielen" geht, wäre Babelsbergs Luis Klatte nicht die Nummer eins des Nordostens. Geneigte Beobachter sind sich aber einig, dass der 23-Jährige die meisten Glanzparaden zeigte und das modernste Torwartspiel darbot.
Als klassische Stoßstürmer gehen die Goalgetter Rufat Dadashov (BFC, 32) und Soufian Benyamina (Greifswald, 33) durch. Beide stellten zur Halbserie die Quote ihrer kompletten Vorsaison ein und bewiesen: "Alte Eisen rosten nicht".
Gute Chancen auf den Titel des "Durchstarters der Saison" hat der Cottbuser Tim Heike (23). Nach schwerer Knieverletzung ist der dynamische Angreifer endlich voll belastbar und entschied mit seiner Klebe viele Partien für Energie (zehn Ligatore).
Gefeierter Newcomer zu Saisonbeginn war Luckenwaldes Jorden Winter. Seine sagenhafte Frühform (acht Tore in den ersten acht Spielen) konnte der 19-Jährigen zwar nicht halten, dennoch kommt er auf beachtliche zehn Buden und zwei Vorlagen.
Ein Evergreen ist Altglienickes MVP Tolcay Cigerci (28), der schon 15 Scorerpunkte sammeln konnte und wieder einmal bewies, dass die vierte Liga mindestens eine Spielklasse zu tief für ihn ist.
Regionalliga Nord: Lars Gindorf und Stanislav Fehler sind die heißesten Aktien der Liga
Seine Top-Quote der Vorsaison (15 Treffer) hat der offensive Mittelfeldspieler Lars Gindorf (22) in der Regionalliga Nord schon frühzeitig getoppt. Der Kapitän und Torschütze vom Dienst der U23 von Hannover 96 sein Team an die Tabellenspitze.
Ihm dicht auf den Fersen ist Kiels Stanislav Fehler (21). Dem Außenstürmer klebt der Ball förmlich an den Füße - die U23 der Störche hält der Topscorer der Liga (22 Torbeteiligungen) im Aufstiegsrennen.
Seine großen Ambitionen hätte Teutonia Ottensen ohne Ole Wohles (23) und Fabian Istefo (30) längst abschreiben müssen, ohne die lauffreudigen und technisch starken Offensivspieler geht nichts. Zudem können beide Tore erzielen und vorbereiten.
Überraschungsgast im Aufstiegskampf ist Phönix Lübeck, wo Vjekoslav Taritas (24) herausragt. Vergangene Saison spielte er bei Aufsteiger VfB Lübeck eine Nebenrolle, jetzt startet der flinke Außenspieler beim Stadtrivalen so richtig durch (13 Scorerpunkte).
Auf Kurs ist wieder Drittliga-Absteiger SV Meppen - dem Sturm-Duo Marek Janssen (26) und Christopher Schepp (23) sei Dank! Zusammen stürmten sie vergangene Saison bei Liga-Konkurrent Lohne, in Meppen kommen sie auf 20 Tore.
Regionalliga West: Freistoßkünstler Anton Heinz und Zu-Null Garantie Lucas Fox
Lange wird man Justin Diehl (19) in der Regionalliga West nicht mehr bewundern können. Allein das Transfergebaren um den Hochbegabten verhindert einen Einsatz des Tempodribblers im Bundesliga-Team des 1. FC Köln.
Auf dem Weg zum neuen Aachener Fußballgott ist Anton Heinz (25). Nach Startproblemen avancierte der Kunstschütze zuletzt regelmäßig zum Matchwinner. Unvergessen seine drei Freistoß-Tore im Topspiel gegen Wuppertal.
Einen gewichtigen Anteil am Höhenflug des 1. FC Bocholt hat der neue Mann zwischen den Pfosten. Der Luxemburger Lucas Fox (23) kommt auf schon neun "weiße Westen" und kassiert weniger als einen Gegentreffer pro Spiel, spitzenmäßig!
Den Stempel des schnellsten Manns der Liga hat Rödinghausens Ramien Safi (24). Erst überrannte der Turbosprinter Topteam Fortuna Köln und Spitzenreiter Bocholt, dann netzte er ganz cool ein.
Für ähnlich viel Tempo und Spielfreude sorgten Kevin Goden (24) und Anas Bakhat (23) beim 1. FC Düren. Das kongeniale Offensivduo setzt sich gerne gegenseitig in Szene und spielte viele Abwehrreihen schwindelig.
Sie gehören genauso zu den Topscorern der Liga wie die Altstars Moritz Stoppelkamp (36, Oberhausen) und Charlison Benschop (34, Wuppertal). Ihre individuelle Klasse sucht auch im hohen Alter ihresgleichen.
Regionalliga Südwest: Phil Harres und Markus Mendler mit sagenhaften Quoten
Überraschung an der Südwest-Tabellenspitze, wo Aufsteiger Stuttgarter Kickers dank seines geschlossenen Kollektivs thront. Einzelspieler herauszuheben wäre etwas unfair, aber Keeper Felix Dornebusch (29), David Kammerbauer (26) als linker Flankengott oder Anführer Kevin Dicklhuber (34) liefern wöchentlich auf hohem Niveau.
Zu absoluten Topspielern dieser Liga haben sich Homburgs Kapitän Markus Mendler (30) und Superjoker Phil Harres (23) aufgeschwungen. Während der Linksaußen schon 16 Tore vorbereite, trifft Harres wettbewerbsübergreifend alle 74 Minuten (insgesamt 16 Buden, zwei im DFB-Pokal).
An zwei No-Names kleinerer Klubs kam der gemeine Fan nicht vorbei: Filimon Gerezgiher (23) ist einer der besten Eins-gegen-Eins-Spieler der Liga und hat diese Saison an Zielstrebigkeit zugelegt, viele enge Partien der SGV Freiberg entschied er.
Gleiches gilt für Außenstürmer Marius Köhl (22, SG Barockstadt), der dank vieler tiefer Laufwege schon elfmal Tore erzielte, darunter vier siegbringende.
Zuletzt noch ein Blick auf die "jungen Wilden" der Stuttgarter U23, wo Dejan Galjen (21) und Raul Paula (19) besonders hervorstechen. Beide haben bereits zweistellig getroffen, für einen Einsatz bei den Profis reichte dies dennoch nicht.
Regionalliga Bayern: Landmensch Ricky Bornschein spielte nie in einem NLZ
Die Rückrunde ist in der Regionalliga Bayern längst eingeläutet, was Nürnbergs Julian Kania (22) und Teamkollege Eliot Muteba (20) nicht vom Toreschießen abhält.
Der großgewachsene Mittel- und der wieselflinke Außenstürmer trafen schon dreimal doppelt oder mehr und machen sich Hoffnungen auf Minuten bei den Zweitliga-Profis.
Auf bestem Weg, es über Umwege zum Fußballprofi zu packen, ist Ricky Bornschein (24). Der überzeugte Landmensch besuchte vor Fürth nie ein NLZ, arbeitete sich aus dem tiefen Amateurfußball nach oben. Zwölf Saisontore machen den 1,93-Meter-Turm zu einer der heißesten Aktien der Liga.
Von null auf hundert ging die Entwicklung von Ansbachs Michael Sperr (23), der den Großteil der Vorsaison mit einem Kreuzbandriss verpasste. Nun der Turnaround: nach 20 Spielen stehen für den selbsternannten "Spargeltarzan" 18 Scorerpunkte.
Einen E-Commerce-Studenten mit Torjäger-Qualitäten weiß der FC Schweinfurt in seinen Reihen. Severo Sturm (24) macht diese Saison mit elf Toren seinem Namen alle Ehre und tut alles dafür, dass es er sein Studium zugunsten eines Jobs als Profifußballer pausieren muss.
Titelfoto: Bildmontage: PICTURE POINT / Gabor Krieg; IMAGO / Hanno Bode; IMAGO / Beautiful Sports