Triple-Rot im Leipzig-Derby und fliegende Toilette: "Da geht die Post ab!"

Leipzig - Das 110. Leipzig-Derby zwischen den Lokalrivalen BSG Chemie und 1. FC Lok endete am Samstagnachmittag mit einem 1:1-Remis. In der Schlussphase wurde es hitzig auf dem Rasen - samt Triple-Rot. Und auch die Fans eskalierten noch.

Rudelbildung nach Frust-Foul: In dieser Szene sehen Julian Weigel (22), Timo Mauer (26) und Tomislav Piplica (56) Rot.
Rudelbildung nach Frust-Foul: In dieser Szene sehen Julian Weigel (22), Timo Mauer (26) und Tomislav Piplica (56) Rot.  © EHL Media

"Das ganze Spiel waren viele Emotionen und harte Zweikämpfe drin. Auch die Emotionen der Fans, das schwappt dann über", sagte Chemies Angreifer Florian Kirstein (28), der schon nach 50 Sekunden das 1:0 durch Teamkollege Timo Mauer (26) feiern konnte.

Der 26-Jährige allerdings war in der Nachspielzeit auch in eine unübersichtliche Aktion verwickelt, nachdem Loks Julian Weigel (22) nach hartem Einsteigen gegen Philipp Wendt (26) Rot sah.

Mauer legte sich mit einem Gegenspieler an, wurde von Schiedsrichter Tim Gerstenberg (22) ebenso vom Feld geschickt wie Loks Torwart-Trainer Tomislav Piplica (54). Kirstein: "Ich habe mit Timo gesprochen, das war keine Rote Karte!"

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FCL-Coach Almedin Civa (51) vermutet, dass Piplica den Platzverweis sah, weil er auf den Rasen gerannt war. "Nix Schlimmes, braucht er aber nicht machen, soll er auch nicht machen." Allerdings hätte er sich vom Unparteiischen mehr Fingerspitzengefühl gewünscht, da Piplica angeblich nur schlichten wollte.

BSG-Trainer Miroslav Jagatic (47) stellte danach zudem klar: "Es ist Derby, das ist Leutzsch, da geht die Post ab, da sind Emotionen mit dabei, das gehört dazu!"

Chemie Leipzig nach Blitzführung: "Wir wissen auch, was Lok kann!"

Aus dem Gästeblock wurde ein Dixieklo über den Zaun geworfen.
Aus dem Gästeblock wurde ein Dixieklo über den Zaun geworfen.  © Leipzig Livereport

Der 47-Jährige freute sich im Moment des blitzschnellen Führungstreffers natürlich. "Aber wir wissen auch, was Lok kann. Das wäre fahrlässig, wenn du nach 50 Sekunden denkst, das Spiel ist gewonnen."

Gegner-Coach Civa machte seinen Jungs hingegen ein Kompliment, nach dem Rückstand mit einer spielerisch guten Leistung so geantwortet zu haben: "Normalerweise ist es in der Situation schwer, zurückzukommen."

Tradition gab's auf dem Grün eine Menge. Aber Tradition ist leider auch, dass die rivalisierenden Fanlager so ganz ohne Zwischenfälle nur selten aus einem Duell gehen. Während es während der 90 Minuten störungsfrei blieb, betraten vor dem Anpfiff Anhänger beider Vereine den Rasen, lieferten sich eine Jagd mit der Polizei.

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Und nach dem 1:1 wurden Lok-Fans auffällig, die unter anderem ein Dixieklo in Richtung der Beamten warfen, daraufhin mit Pfefferspray in Zaum gehalten wurden.

Eine genaue Einsatzbilanz steht seitens der Polizei noch aus.

Titelfoto: Bildmontage: EHL Media, Leipzig Livereport

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