Seine Zeit ist abgelaufen: Altglienicke feuert Karsten Heine!

Berlin - Paukenschlag in der Regionalliga Nordost - Aufstiegsanwärter VSG Altglienicke hat die sofortige Freistellung von Trainer-Urgestein Karsten Heine (68) bekannt gegeben.

Nach über vier Jahren ist Schluss: Trainer-Urgestein Karsten Heine (68) muss seinen Stuhl bei der VSG Altglienicke räumen.
Nach über vier Jahren ist Schluss: Trainer-Urgestein Karsten Heine (68) muss seinen Stuhl bei der VSG Altglienicke räumen.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Diese Meldung dürfte wie eine Bombe einschlagen! Die VSG Altglienicke hat sich von seinem langjährigen Chefcoach und Trainer-Veteran Karsten Heine getrennt.

"Nach ausführlicher Analyse des bisherigen Saisonverlaufs, ist man zu dem Entschluss gekommen, im sportlichen Bereich einen neuen Impuls zu setzen."

Damit dürfte der ambitionierte Klub nicht zuletzt auf das enttäuschende Heimspiel von Samstag reagiert haben, welches die Berliner mit 2:3 (1:2) gegen Meuselwitz verloren hatten.

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Bereits nach sechs Minuten lag die VSG mit 0:2 in Rückstand und sollte dieses Handicap an dem Tag nicht mehr aufholen.

Die insbesondere an diesem Tage indiskutable Abwehrleistung passt ins Bild der Heine-Ära - trotz furiosem Offensivfußball gelang es dem Fußball-Lehrer nie die Defensive zu stabilisieren. Spiele von Altglienicke hatten unter dem gebürtigen Berliner immer einen torreichen Unterhaltungswert - auf beiden Seiten.

19 Gegentore in der laufenden Spielzeit und damit mehr als 1,5 pro Spiel sind für ein Team, was in die 3. Liga aufstiegen will, eindeutig zu viel.

Union-Berlin-Legende Torsten Mattuschka gibt den Interimstrainer

Taktik-Diskurs statt flotter Sprüche am Sky-Mikrofon - Torsten Mattuschka (42) muss bei der VSG Altglienicke jetzt den Interimstrainer mimen.
Taktik-Diskurs statt flotter Sprüche am Sky-Mikrofon - Torsten Mattuschka (42) muss bei der VSG Altglienicke jetzt den Interimstrainer mimen.  © Soeren Stache/dpa

Interimistisch übernehmen Union-Legende Torsten Mattuschka (43) und Dan Twardzik (32), die beide früher für die VSG kickten, die Leitung der Teams.

Eine Langzeitlösung dürften sie allein schon aufgrund fehlender Trainer-Lizenzen nicht sein, außerdem ist Mattuschka einmal wöchentlich als Sky-Experte in der 2. Bundesliga im Einsatz, betreibt zudem eine Kneipe in Berlin-Köpenick.

Dies wird vorerst hinten anstehen, die Nachfolger-Suche beginnt dem Vernehmen erst jetzt so richtig. Vor dem Meuselwitz-Spiel schien Altglienicke mit drei Siegen in Serie, wie dem 5:0-Auswärtserfolg in Zwickau, die Kurve bekommen zu haben.

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Insgesamt rangiert jedoch das Team aus dem Bezirk Treptow-Köpenick nach zwölf Spielen auf einem enttäuschenden siebten Tabellenrang und damit acht Zähler hinter Spitzenreiter Energie Cottbus (27 Punkte).

Die VSG hat allerdings am 21. November das Nachholspiel gegen den Chemnitzer FC in der Hinterhand, welches vorletzte Woche aufgrund einer Grippe- und Corona-Welle abgesagt wurde.

Regionalliga Nordost: Die VSG Altglienicke läuft wieder einmal den eigenen Erwartungen hinterher

Beim Chemnitzer FC stand Karsten Heine zwischen 2013 und 2016 an der Drittliga-Seitenlinie.
Beim Chemnitzer FC stand Karsten Heine zwischen 2013 und 2016 an der Drittliga-Seitenlinie.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Nichtsdestotrotz waren die Erwartungen der VSG-Macher um Mäzen Daniel Böhm höher. Dies belegen nicht zuletzt die Verpflichtungen von hochkarätigen Namen wie Akaki Gogia (31) oder Martin Kobylanski (29) im zurückliegenden Sommer.

Mit den erfahrenen Profis sollte diese Saison endlich der große Wurf gelingen, doch schon im August gab es die erste herbe Enttäuschung: In der ersten Runde des Berliner Landespokals unterlag die Heine-Elf Regionalliga-Absteiger Lichtenberg 47, einer Feierabendtruppe, mit 5:4 nach Elfmeterschießen.

Denkbar unglücklich verpasste die VSG in der wegen Corona abgebrochenen Spielzeit 2019/20 den Drittliga-Aufstieg, da die VSG aufgrund der Quotienten-Regelung gegenüber Lok Leipzig knapp das Nachsehen hatte.

Es war die erste Spielzeit unter Heine. Auch in den Folgejahren war Altglienicke unter dem Gentleman der Übungsleiter der Liga stets im Dunstkreis der Tabellenspitze.

Nun folgt ein Neuanfang ohne den Trainer-Veteranen, der 1988 seine Laufbahn an der Seitenlinie bei Union Berlin startete und später lange für verschiedene Teams von Hertha BSC sowie den CFC und Babelsberg 03 tätig war.

Titelfoto: Bildmontage: PICTURE POINT / S. Sonntag

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