Regionalliga-Trainer hat die Nase voll von seinem Team - und wechselt viermal in Minute 40!

Berlin - Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen! In der Regionalliga Nordost lag am Sonntag ein Heimteam nach 40 Minuten mit 0:4 zurück, was den Trainer zu einem Vierfach-Wechsel noch vor der Pause veranlasste!

Was ist das für ein Abwehrverhalten?! Viktoria Berlins Trainer Semih Keskin (35) war mit dem Auftritt seines Teams im ersten Durchgang so gar nicht einverstanden.
Was ist das für ein Abwehrverhalten?! Viktoria Berlins Trainer Semih Keskin (35) war mit dem Auftritt seines Teams im ersten Durchgang so gar nicht einverstanden.  © Picture Point / Roger Petzsche

"Die erste Halbzeit war definitiv zum Vergessen", bemängelte Viktoria-Berlin-Trainer Semih Keskin (35) nach Spielschluss.

Einen solchen "Totalausfall" (O-Ton Viktoria-Kapitän Berk Inaler) des Überraschungsteams hatte es diese Saison noch nicht gegeben. Bis zum Sonntagnachmittag stellte "Viki" die drittbeste Defensive der Regionalliga Nordost.

Speziell im heimischen Stadion Lichterfelde taugte das Abwehrmassiv als stabile Festung, hatte in zehn Heimpartien nur drei Treffer zugelassen. Davon war gegen Carl Zeiss Jena so gar nichts zu sehen!

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Nach knapp 40 Minuten lag die blutjunge himmelblaue Startelf (22,2 Jahre im Schnitt) mit vier Toren zurück. Was für ein absoluter Albtraum!

Allein in der Viererkette und auf der Doppelsechs war kein Spieler über 23 Jahre auf dem Platz. Darüber hinaus gab das zuvor lange verletzte Eigengewächs Niklas Petzsch im Tor sein Debüt.

Doch sein erstes Herrenspiel hatte sich der 19-Jährige sicherlich ganz anders vorgestellt!

Regionalliga Nordost: Viktoria Berlin bekam von Carl Zeiss Jena den Hintern versohlt

Höchststrafe oder Welpenschutz? Nach 40 Minuten vollzog Viktoria Berlin eine Vierfach-Auswechslung seiner jüngsten Spieler.
Höchststrafe oder Welpenschutz? Nach 40 Minuten vollzog Viktoria Berlin eine Vierfach-Auswechslung seiner jüngsten Spieler.  © IMAGO / Matthias Koch

Bereits nach vier Minuten musste Petzsch zum ersten Mal den Ball aus seiner Kiste holen, Jenas Mittelstürmer Cemal Sezer (28) hatte sich schön durchgesetzt und vollendet.

Es folgten zwei brandgefährliche Ecken, von denen eine den Weg ins Tor fand. Wieder war es der kantige Sezer, den Viktoria überhaupt nicht in den Griff bekam und der zum 0:2 traf.

Doch es kam noch schlimmer, als zwei schöne Jenaer Fernschüsse im Giebel landeten, Petzsch streckte sich zweimal vergeblich.

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Keskin hatte genug, nahm seine vier jüngsten Feldspieler (ein 17-Jähriger, zwei 19-Jährige und ein 20-Jähriger) noch vor der Halbzeit herunter. Die Höchststrafe für jeden Fußballer!

Im zweiten Durchgang wurde es etwas besser, Viktoria verkürzte auf 1:4, fing sich später das 1:5. Niklas Petzsch verschätzte sich bei einer hohen Flanke. Auch das noch - ein Torwartfehler zu allem Überfluss.

Wie begossene Pudel schlich das jüngste Team der Liga (fernab der U23-Teams von Hertha BSC und Hansa Rostock) vom Platz. Es war eine Menge Lehrgeld, das die "Vikinger" an diesem Nachmittag zahlten.

Titelfoto: Picture Point / Roger Petzsche

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