Regionalliga Nord-Ost fordert gleiches Aufstiegsrecht für alle Staffeln
Chemnitz - "Der Fußball-Osten steht auf, um endlich gegen die strukturelle Benachteiligung zu kämpfen", sieht Tommy Haeder, Geschäftsstellenleiter des Chemnitzer FC, die Podiumsdiskussion der Nordost-Regionalligisten zur Änderung der Aufstiegsrelegation als Beginn einer Grundsatzdebatte am morgigen Mittwoch.

Inwiefern spiegeln sich die enorme Tradition, der Fanzuspruch und die öffentliche Reichweite künftig in einem festen Aufstiegsplatz für die NOFV-Klubs wider?
"Die Regionalliga Nordost ist längst zum Sammelbecken ostdeutscher Traditionsvereine geworden - mit zahlreichen ehemaligen DDR-Meistern und FDGB-Pokalsiegern. Jahr für Jahr zeigen die Zuschauerzahlen und TV-Quoten, welch enormes Interesse an diesen Clubs besteht, selbst in der 4. Liga. Doch während in anderen Regionalligen der Meister jedes Jahr direkt aufsteigt, bleibt der Nordost-Titelträger weiterhin benachteiligt", kritisiert Haeder.
Die Himmelblauen sind am Mittwochvormittag Gastgeber der Auftaktveranstaltung, an der auch Ralph Grillitsch, Präsident des FC Carl Zeiss Jena, Franz Gerber, Geschäftsführer des FC Rot-Weiß Erfurt, Daniel Meyer, Sportdirektor des Halleschen FC, sowie André Beuchold, Geschäftsführer des FSV Zwickau, teilnehmen.
"Wir setzen uns dafür ein, dass Meister aufsteigen. Diese Problematik betrifft nicht allein den Nordosten, sondern auch die Staffeln Nord und Bayern. Es kann nicht sein, dass es zu einer Unwucht kommt, indem die Vereine aus dem Westen und Südwesten ein sicheres Aufstiegsrecht besitzen, während sich die Vereine der restlichen drei Ligen im wechselnden Modus um zwei Aufstiegsplätze streiten - mit allen daran verbundenen Nachteilen", kritisiert Beuchold.

Nordosten glänzt mit den meisten Zuschauern

Aktuell stellen nur der Westen und Südwesten je einen direkten Aufsteiger. Nord, Nordost und Bayern rotieren jedes Jahr beim direkten Aufsteiger und haben dadurch nur alle drei Jahre ein verbrieftes Aufstiegsrecht. Dabei ist der Nordosten die mit Abstand zuschauerträchtigste Staffel.
Zwar haben der Westen mit Drittliga-Absteiger Duisburg (16535 Zuschauer), der Südwesten mit Offenbach (6940) und der Norden mit Meppen (5941) auch Zugpferde, aber keine andere Liga hat gleich sechs Klubs mit über 5000 Besuchern pro Spiel, wie dies im Nordosten mit Jena (7080), Halle (6939), Erfurt (5695), Chemnitz (5610), Lok Leipzig (5396) und Zwickau (5191) der Fall ist.
Haeder: "Unsere Botschaft an den NOFV ist klar: Er wurde gegründet, um die Interessen seiner Vereine zu vertreten - genau das erwarten wir jetzt."
Titelfoto: Picture Point/Roger Petzsche