Würzburg - Der Nächste, bitte! Die Chaostage im deutschen Fußball gehen weiter. Ex-Bundesliga-Profi Martin Lanig (40) ist der vierte Coach binnen vier Tagen, der nicht mehr auf dem Cheftrainer-Sessel sitzt.
Der Regionalligist Würzburger Kickers teilte die Entscheidung am Donnerstag mit. "Diese Entscheidung wurde nach eingehenden Gesprächen zwischen dem Vorstand und der sportlichen Leitung in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat der AG und dem Präsidium der Würzburger Kickers am Mittwochabend getroffen. Die Freistellung ist das Ergebnis der fehlenden sportlichen und allgemein bekannten Entwicklung der Kickers nach der Winterpause", heiß es auf der Homepage des Vereins.
Lanig hatte das Amt erst am 21. September 2024 übernommen und einen Vertrag bis Ende Juni 2026 unterschrieben. Nun zieht der Klub aber vier Spieltage vor Saisonende die Reißleine und setzt den Coach nach 20 Spielen, in denen er neun Siege feierte, dreimal Unentschieden spielte und acht Niederlagen mit seinem Team einstecken musste, vor die Tür.
Die Kickers stehen aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz der Regionalliga Bayern und haben bei neun Punkten Rückstand auf den 1. FC Schweinfurt 05 nur noch rein rechnerisch die Chance auf den Aufstieg in die 3. Liga.
"In den Gesprächen innerhalb des Aufsichtsrats der Würzburger Kickers AG mussten wir feststellen, dass der Weg des Vereins und die strukturelle Ausrichtung nicht unisono mit den Vorstellungen von Martin im Einklang standen", erklärte der Vorstandsvorsitzende André Herber.
Seit Montag schwappt eine Welle der Trainer-Trennungen über Fußball-Deutschland
Lanig spielte in der Bundesliga für Eintracht Frankfurt, den 1. FC Köln und den VfB Stuttgart und wurde kurz vor seinem Karriereende 2015 mit APOEL Nikosia zyprischer Meister.
Vor seinem Engagement in Würzburg war er als Experte für MagentaSport in der 3. Liga aktiv. Für die verbleibenden vier Spiele wird Sportdirektor Sebastian Neumann als Interimstrainer fungieren.
Am Montag hatte eine wahre Welle auf dem Trainermarkt begonnen. Zunächst trat in der 3. Liga Saarbrückens Cheftrainer Rüdiger Ziehl (47) zurück, dann feuerte der 1. FC Kaiserslautern in der 2. Bundesliga völlig überraschend Cheftrainer Markus Anfang (50). Am Mittwoch erwischte es dann André Breitenreiter (51) bei Hannover 96 und der FC Schalke 04 gab die Trennung zum Saisonende von Coach Kees van Wonderen (56) bekannt.
Bereits kurz vor Ostern hatte der SC Paderborn mitgeteilt, dass die Wege vom Verein und Cheftrainer Lukas Kwasniok (43) sich zum Saisonende trennen.