Wirrwarr um Topstürmer der Regionalliga Nordost: Ist er gesperrt oder nicht?

Berlin - Wenn die VSG Altglienicke am Samstag zum Verfolgerduell bei Energie Cottbus (Anstoß: 13 Uhr) antritt, wird sie voraussichtlich auf Topstürmer Marvin Pourié (33) verzichten müssen. Die Gründe seines Fehlens sind etwas verzwickt, TAG24 forschte nach.

Marvin Pourié (33) traf in jedem der ersten vier Pflichtspiele im VSG-Trikot einmal.
Marvin Pourié (33) traf in jedem der ersten vier Pflichtspiele im VSG-Trikot einmal.  © Imago/Matthias Koch

Über 100 Profitore in der ersten dänischen Liga, der 2. Bundesliga und der 3. Liga: Mit dieser Empfehlung unterschrieb Marvin Pourié zum Ende des Wintertransfer-Fensters bei der VSG Altglienicke.

Und er schlug ein wie eine Bombe: in seinen ersten vier Spielen der Regionalliga Nordost knipste er jeweils einmal, was zugleich vier Siege bedeutete.

Doch am 24. Februar beim Auswärtsspiel gegen Rot-Weiß Erfurt folgte der Rückschlag - Pourié musste nach nur 17 Minuten verletzt runter - Achillessehnenprobleme!

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Von der Bank musste der Goalgetter verfolgen, wie sich sein Team in den Schlussminuten den sicher geglaubten Sieg nehmen ließ. Daran änderte auch die Kurzschlussreaktion des Stürmers nichts, als er sich in der siebten Minute der Nachspielzeit eines alten Tricks bediente und einen zweiten Ball aufs Feld schmiss.

Die kurzfristige Konsequenz: Rote Karte für den ausgewechselten Stürmer. Sein Trainer Murat Salar (47) tobte über die Entscheidung, stieß seinen Trainerstuhl um - und sah ebenfalls Rot.

Energie Cottbus empfängt die VSG Altglienicke voraussichtlich ohne Marvin Pourié

Auf seinen Schultern lastet ohne Pourié noch mehr Druck: VSG-Kapitän Tolcay Cigerci (29) muss mit seinem Team in Cottbus gewinnen, wenn man nochmal oben ranschnuppern will.
Auf seinen Schultern lastet ohne Pourié noch mehr Druck: VSG-Kapitän Tolcay Cigerci (29) muss mit seinem Team in Cottbus gewinnen, wenn man nochmal oben ranschnuppern will.  © Picture Point/S. Sonntag

Doch so ganz im Unrecht war der VSG-Trainer nicht, denn ausgewechselte Spieler dürfen gemäß Regel 12 nur mit "Gelb" verwarnt werden bei "Verzögerung der Spielfortsetzung".

Das Kuriose: Schiedsrichter Michael Näther (24) saß einen Irrtum auf, dachte, der dick auf der Bank eingepackte Pourié sei ein Co-Trainer. Für einen solchen Offiziellen wäre Rot die richtige Entscheidung gewesen.

Näther notierte den Irrtum schon beim Verfassen des Spielberichts nach Abpfiff, fertigte zudem einen Sonderbericht an. Dennoch ging die Sache erst vors Sportgericht, als Altglienicke gegen die Verwechslung Einspruch einlegte - und Recht bekam.

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Die Rote Karte wurde nachträglich in eine Gelbe umgewandelt, der Stürmer ist also nicht gesperrt. Davon bekam aber kaum jemand Wind, weil Pourié verletzungsbedingt ohnehin passen musste.

Wie dem auch sei: Ohne den Torjäger läuft es bei den ambitionierten Altglienickern nicht - ohne ein Pourié-Tor konnte die VSG 2024 noch nicht gewinnen.

Titelfoto: Imago/Matthias Koch

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