Leipzig-Kracher Chemie gegen Lok: "Weiß nicht, ob es mal ein Derby mit so vielen Chancen gab"

Leipzig - Das dritte Stadtderby zwischen der BSG Chemie und dem 1. FC Lok Leipzig sollte am Sonntagnachmittag erstmals in dieser Saison keinen Sieger finden. Beim 0:0 war aber teilweise mehr los als bei Duellen mit Torerfolg.

Heikle Szene: Mit Mann und Maus verteidigt Lok hier sein Tor.
Heikle Szene: Mit Mann und Maus verteidigt Lok hier sein Tor.  © Picture Point/Roger Petzsche

"Ich finde, wir haben das Spiel bestimmt und die klareren Torchancen gehabt", analysierte Chemies Trainer Miroslav Jagatic (46) beim MDR. "Wir haben einen ganz starken Fußball gespielt und eine gute Ballzirkulation gehabt von Fuß zu Fuß."

Gerade deswegen ärgerte er sich, "dass es nicht drei Punkte geworden sind. Aber wir können auf diese Leistung stolz sein". Im Gegensatz zu den Blau-Gelben habe man mit weniger langen Bällen gespielt und sich aus brenzligen Situationen auch spielerisch lösen können.

Sein Gegenüber Almedin Civa (50) freute sich vor allem, dass auch im dritten Duell der Saison kein Gegentor gefallen ist. "Damit können wir zufrieden sein. Hier zu spielen ist immer sehr eklig."

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In der Hinrunde gewannen die Probstheidaer im heimischen Bruno-Plache-Stadion 3:0, das Sachsenpokal-Duell im Alfred-Kunze-Sportpark ging nach torlosen 120 Minuten mit 8:7 im Elfmeterschießen ebenfalls an den FCL.

Dass mit elf Punkten Rückstand auf Tabellenführer Rot-Weiß Erfurt kaum noch Hoffnungen auf die Meisterschaft bestehen, tangierte Civa wenig. "Im Zug nach oben waren wir noch nie richtig drin. Irgendwann ist es so, dass der Kopf anfängt zu spielen."

Urlaubs-Rückkehrer Florian Kirstein: "Ich hätte einfach abschließen müssen, das wäre besser gewesen"

Viele Einsatzkräfte waren rund um den Alfred-Kunze-Sportpark im Einsatz, hatten aber nichts zu tun.
Viele Einsatzkräfte waren rund um den Alfred-Kunze-Sportpark im Einsatz, hatten aber nichts zu tun.  © Picture Point/Roger Petzsche

Loks Top-Knipser Djamal Ziane (31), der nun seit vier Spielen auf einen Torerfolg wartet, zeigte sich beeindruckt von der Intensität, mit der das Stadtduell gespielt wurde.

"Ich weiß nicht, ob es schon mal ein Derby mit so vielen Torchancen gab auf beiden Seiten." Ein "bisschen nervt" ihn die Tatsache, dass man zwar oft im letzten Drittel des Gegners war, dort aber der finale Pass nicht zustande kam.

Sein grün-weißer Stürmerkollege Florian Kirstein (27) war auch etwas angeknackst. Sekunden nach seiner Einwechslung hatte er den Führungstreffer mit seinem ersten Ballkontakt auf dem Fuß, entschied sich aber für den Pass auf den mitgelaufenen Manassé "Manner" Eshele (24).

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"Ich hab mich leider zu viel beeinflussen lassen von Manner, der hat gesagt: 'Spiel, spiel, spiel.' Da hab ich gedacht, spielste rüber, da muss er nur noch reinschieben. Ich hätte einfach abschließen müssen, das wäre besser gewesen", muss sich der für drei Monate in Australien und Neuseeland geurlaubte Kirstein eingestehen.

Polizei zieht positive Bilanz aus Leipziger Stadtderby

Die Leipziger Polizei konnte sich indes über einen verhältnismäßig störungsfreien Nachmittag freuen.

Denn vor, während und nach der Begegnung im Leutzscher Alfred-Kunze-Sportpark sei es "weitestgehend ruhig" geblieben, sagte Polizeisprecherin Josephin Heilmann.

Titelfoto: Picture Point/Roger Petzsche

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