Keller-Krimi! Viertliga-Spieler verschießt zwei Elfmeter - in neun Minuten!

Halberstadt - Drama in der Regionalliga Nordost am Wochenende! Im Abstiegsduell zwischen dem Tabellenvorletzten Germania Halberstadt und Schlusslicht TeBe Berlin sollte ein Akteur zur tragischen Figur werden.

Irwin Pfeiffer (24, r., hier gegen Cottbus) spielt seit Saisonbeginn für Germania Halberstadt. Den Freitagabend gegen TeBe Berlin wird er so schnell nicht mehr vergessen.
Irwin Pfeiffer (24, r., hier gegen Cottbus) spielt seit Saisonbeginn für Germania Halberstadt. Den Freitagabend gegen TeBe Berlin wird er so schnell nicht mehr vergessen.  © IMAGO/Fotostand/Weiland

Ob Irwin Pfeiffer (24) in der Nacht von Freitag zu Samstag gut schlafen konnte? Der Profi von Germania Halberstadt dürfte auf jeden Fall mehrere Tassen Baldriantee gebraucht haben, um das Geschehene zu verdauen.

Doch der Reihe nach: Seit Sommer 2022 läuft Stürmer Pfeiffer für den kleinen Nordost-Klub aus Sachsen-Anhalt auf. Während er den Großteil der Hinrunde verletzungsbedingt verpasste, drehte er in der Rückrunde auf und steuerte zwei Tore zum Aufschwung der Germanen bei.

Doch angesichts von 16 Punkten Rückstand auf den rettenden 14. Rang wäre im Kellerduell gegen Tennis Borussia Berlin ein Sieg von großer Bedeutung gewesen. Und bis zur Halbzeit (1:1) schien das auch durchaus möglich.

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Doch ab da begann das Drama: Zunächst markierte TeBe in der 54. Minute die 2:1-Führung. Nach wenigen Zeigerumdrehungen pfiff Schiedsrichter Daniel Bartnitzki (26) Handelfmeter für die Germanen.

Irwin Pfeiffer trat siegessicher an, vor wenigen Wochen hatte er einen Elfer gegen Luckenwalde verwandelt. Doch allein sein kurioser Zickzack-Anlauf ließ erahnen, in welche Ecke er schießen wird.

Und so kam es auch: TeBe-Keeper Karl Albers (20) konnte den harten, aber unplatzierten Strafstoß parieren.

Germania Halberstadts Irwin Pfeiffer scheitert mit zwei Strafstößen an TeBe Berlin-Keeper Karl Albers

Weiter ging's, ein Fehlschuss kann passieren und noch war über eine halbe Stunde Zeit auf der Uhr. Und Halberstadt hatte Glück: Keine neun Minuten nach dem ersten Elfmeter ahndete Bartnitzki einen leichten Kontakt im Strafraum und zeigte erneut auf den Punkt.

Was nun? Halberstadts Spieler diskutierten um die Ausführung, erneut setzte sich Pfeiffer durch, wollte seinen Fehlschuss von eben wieder gutmachen. Also nochmal dasselbe: Der Germania-Stürmer lief im Zickzack an und zielte wieder halbhoch aufs rechte Eck.

Albers blieb cool, visierte auch diesmal die richtige Ecke an und konnte den dankbar geschossenen Elfer parieren. Was für ein Wahnsinn!

Pfeiffer wollte am liebsten ganz schnell weg, guckte konsterniert in die Kamera, während Albers zu Recht feierte - es ist sein vierter parierter Elfmeter in dieser Spielzeit. Spitzenwert der Liga!

Trainer Christopher Brauer (35) spricht später von einer "überragenden Torwartleistung".

Erster Regionalliga-Nordost-Sieg für Tennis Borussia Berlin und Christopher Brauer in 2023

Noch viel wichtiger aus TeBe-Sicht: Dank der zwei Paraden des Eigengewächses blieb es beim 2:1 - die Lila-Weißen zogen den Kellerkrimi und glichen nach Punkten mit Halberstadt aus.

Während für Tennis Borussia das 2:1 den ersten Sieg in 2023 unter Brauer (35) und eine "große Erleichterung" (O-Ton der TeBe-Trainer) bedeutete, dürfte Irwin Pfeiffer das Stadion schnell verlassen haben.

Der Abend konnte als echter Albtraum für einen jeden Fußballer herhalten.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Fotostand/Weiland

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