Dynamo-Legende muss nach Klassenerhalt gehen: Torsten Gütschow wieder auf Jobsuche
Bremen - Damit hatte er nicht gerechnet! Trotz des Klassenerhalts muss Torsten Gütschow (60) bei Fußball-Regionalligist Bremer SV seinen Platz als Trainer räumen.
Wie die Bild berichtet, befand sich die Vereinslegende von Dynamo Dresden gerade im Urlaub in Holland, als sein Handy klingelt.
Am Hörer erhielt er schließlich die überraschende Nachricht: Obwohl Gütschow, 372 Spiele und 169 Tore für die Sachsen, mit den Bremern den Klassenerhalt feiern konnte, musste er gehen.
"Mir wurde ohne Angaben von Gründen mitgeteilt, dass mein Vertrag als Trainer nicht verlängert wird", so der 60-Jährige. Dabei war er fest davon ausgegangen, dass er seine Arbeit nach der gewonnenen Relegation gegen den Oberliga-Zweiten Lupo Martini Wolfsburg (0:0 und 2:1) fortsetzen dürfe.
"Das ist natürlich sehr enttäuschend", gestand Gütschow. "Aber so ist das Fußballgeschäft."
Mit dem Aufsteiger, der über den geringsten Etat in der Regionalliga Nord verfügt hatte, hatte er nach 36 Spieltagen den 14. Platz belegt und musste in die Entscheidungsspiele.
Dass der Verein diese überhaupt erreichte, war pures Glück. Denn die Partie am vorletzten Spieltag gegen den FC Teutonia Ottensen wurde abgebrochen. Die Gäste aus Hamburg hatten nach einem vermeintlich rassistischen Vorfall den Platz verlassen und weigerten sich die Partie fortzusetzen. Zu diesem Zeitpunkt lag Teutonia mit 2:1 in Führung.
Der Bremer SV war die fünfte Trainer-Station von Torsten Gütschow
Weil am Ende Aussage gegen Aussage stand, wertete der Norddeutsche Fußballverband NFV die Partie mit 5:0 für die Bremer, wodurch sie die drei Punkte am Grünen Tisch gewannen und noch auf dem letzten Drücker an der U23 von Werder Bremen vorbei zogen.
Für Gütschow war der Job beim BSV seine fünfte Trainer-Tätigkeit. Zuvor stand er bereits beim FC Oberneuland (2003-2004), TuS Heeslingen (2006-2013) bei der TSG Neustrelitz (2014) und bei Budissa Bautzen (2017-2019) an der Seitenlinie.
Titelfoto: Carmen Jaspersen/dpa