Drei Wochen vor dem Regionalliga-Start: Der BAK hat keine elf Spieler unter Vertrag!

Berlin - In weniger als drei Wochen startet der Berliner AK in der Regionalliga Nordost in die neue Spielzeit. Mit welcher Mannschaft, ist nach wie vor unklar.

Düstere Aussichten: Beim Berliner AK ist zur Zeit vieles in der Schwebe. (Archivbild)
Düstere Aussichten: Beim Berliner AK ist zur Zeit vieles in der Schwebe. (Archivbild)  © PICTURE POINT / K.Dölitzsch

Der Berliner AK ist eines der wenigen verbliebenen Gründungsmitglieder der seit 2012 bestehenden Struktur der Regionalliga Nordost. Seitdem waren nicht wenige Spieljahre darunter, in denen die Berliner kurz vor dem großen Coup standen - dem Aufstieg in die 3. Liga.

Doch die Zeiten haben sich geändert. Die umstrittene Aufstiegsregelung im Nordosten und der Abstieg zahlreicher Profiklubs aus der 3. Liga erhöhen seit Jahren die Leistungsdichte der Staffel. Ein Drittliga-Aufstieg wird unter den Voraussetzungen eines Klubs wie dem BAK weder planbar noch wahrscheinlicher.

Dies erkannte wohl auch die Großfamilie Han. Bauunternehmer Ali Han (59) führte den Klub jahrelang als Mäzen, sein Sohn Ebubekir übernahm im September 2020 das Präsidentenamt.

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Doch dieser trat Ende Juni zurück, der gesamte Vorstand folgte ihm. Die Hans investieren jetzt lieber in den türkischen Klub Karaman FK. Für den BAK bedeutete der kurzfristige Abgang indes den Verlust des Kopfes und Hauptgeldgebers des Vereins.

Zumindest die Finanzierungsfrage scheint seit dem Wochenende laut einem Bericht der Berliner Zeitung geklärt, genauso die des Übungsleiters: Mit Jeffrey Seitz (38) konnte ein "junger, hungriger und umtriebiger Trainer" gewonnen werden.

Seitz folgt auf Volkan Uluc (53). Kurios: Dieser hatte schon im Mai seinen Abschied verkündet, leitete aber plötzlich zu Beginn der Vorbereitung wieder das Training, da sein Vertrag noch bis zum 30. Juni lief.

Regionalliga Nordost: Jeffrey Seitz ist neuer Trainer beim Berliner AK, bleibt Altstar Jürgen Gjasula?

Bleibt der Kapitän an Bord? Jürgen Gjasula (37, rote Armbinde) wäre als Führungsspieler für die neue Truppe wichtig.
Bleibt der Kapitän an Bord? Jürgen Gjasula (37, rote Armbinde) wäre als Führungsspieler für die neue Truppe wichtig.  © Picture Point / Roger Petzsche

Doch die Fragezeichen hinter dem Kader bleiben, da auch Sportchef Ümit Ergirdi (41) nach sechs Monaten bereits wieder hingeschmissen hatte.

Will man den Angaben auf transfermarkt.de Glauben schenken, zählt dieser aktuell nur neun Spieler. Und dabei ist Altstar Jürgen Gjasula (37) schon miteingerechnet, dessen Verbleib alles andere als sicher erscheint.

Gewisser ist, dass mindestens 20 Spieler den Klub verlassen haben, der BAK macht dazu keine verlässlichen Angaben. Am vergangenen Freitag beim ersten Testspiel gegen Fünftligist Optik Rathenow wirkten jedenfalls nur zwei Akteure der Vorsaison, Shinji Yamada (29) und Kilian Schubert (20), mit.

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Der Rest der Truppe bestand aus wenigen Neuzugängen, ehemaligen Jugendspielern und Probanden. Das Ergebnis war dementsprechend: Mit 0:4 mussten man sich dem klassentieferen Rathenow geschlagen geben.

Mehr Alarmstimmung als nach diesem Spiel ging drei Wochen vor dem Auftaktspiel beim FSV Luckenwalde eigentlich nicht. Einige Beobachter des Berliner Fußballs ziehen bereits Parallelen zu TeBe Berlin in der Vorsaison.

Die erlebten ebenfalls einen XXL-Umbruch, verzeichneten 30 Ab- und 36 Zugänge, standen ab Spieltag eins auf dem letzten Platz und stiegen sang- und klanglos in die Oberliga ab. Damit dem BAK nicht ein ähnliches Szenario passiert, muss sich in den nächsten Tagen einiges tun.

Titelfoto: Bildmontage: PICTURE POINT / K.Dölitzsch

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