Doppel-Rot! Cottbus brennen nach Pyro-Feuer die Sicherungen durch

Cottbus - Trotz Eiseskälte war dieser Nachmittag voller Feuer, Hitze und Emotionen! Pyro auf den Rängen, Pyro auf dem Platz, Doppel-Rot für Energie und eine bittere 0:1-Heimniederlage. Claus-Dieter Wollitz (58) schäumte nach dem Regionalliga-Topspiel gegen den BFC Dynamo!

Energie-Routinier Timmy Thiele (32, r.) kassierte nach einer Unbeherrschtheit in einer hitzigen Partie Rot.
Energie-Routinier Timmy Thiele (32, r.) kassierte nach einer Unbeherrschtheit in einer hitzigen Partie Rot.  © IMAGO / Steffen Beyer

Die Gastgeber fuhren an jenem Samstag-Abend nicht nur mit einer gehörigen Portion Wut im Buch, sondern auch als Verlierer nach Hause, während viele BFC-Anhänger siegestrunken die Heimfahrt nach Berlin antraten.

Die große Brisanz und das hitzige Spielgeschehen waren zuvor dem ein oder anderen Cottbuser Akteur zu Kopf gestiegen. Anders ist zum Beispiel das harte Einsteigen an der Seitenlinie von Joshua Putze (28), das in die Kategorie "unnötig" fällt, nicht zu erklären.

Genauso wenig wie das zweite Rot nach Kopfnuss von Timmy Thiele (32) - zwei Spielern mit jeweils über 200 Profipartien Erfahrung müssen in einer solchen Phase ein besseres Gespür für die Situation besitzen.

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Energie-Trainer Wollitz mahnte dagegen auf der anschließenden Pressekonferenz die Schiedsrichter-Leistung von Jens Klemm (39) an, mit dem er seit Längerem auf dem Kriegsfuß steht:

"Wenn man einen Fehler macht, sollte man den auch eingestehen" kommentierte Wollitz neben dem Putze-Platzverweis, den er als "kein Rot, definitiv nicht" einstufte, vor allem folgende Szene: BFC-Keeper Leon Bätge (26) nahm einen Ball mit der Hand auf, ließ ihn kurz darauf auf den Fuß tropfen und nahm in wieder mit den Händen entgegen.

Nach dem Verständnis von Wollitz, der auf Regel 12, Punkt 2 ("indirekter Freistoß") verwies, stellte dies ein strafbares Vergehen dar. Der Cottbus-Coach kassierte für Reklamieren Gelb und sprach später davon, dass der Schiri die Partie "mitentschieden" hätte.

Energie Cottbus: Die Sperren und der Ausfall Jonas Hofmanns verschärfen die Personalprobleme

Angesäuert: Claus-Dieter Wollitz (58) probierte gegen den BFC Dynamo abermals erfolglos die Dreierkette aus Personalnot. (Archivbild)
Angesäuert: Claus-Dieter Wollitz (58) probierte gegen den BFC Dynamo abermals erfolglos die Dreierkette aus Personalnot. (Archivbild)  © Picture Point / Roger Petzsche

Zur ganzen Wahrheit gehört aber, dass Cottbus kurz vor der Pause durch Tim Heike die Führung machen muss und in der Schlussphase durch Jonas Hildebrandt noch die Ausgleichschance besaß.

Außerdem reiht sich das BFC-Spiel in die Serie vieler mäßiger Heim-Leistungen gegen Top-Gegner ein. Gegen Erfurt ging man am zweiten Spieltag mit einem 1:1 aus dem Spiel, gegen Jena verlor man völlig verdient mit 0:2.

Will Cottbus das bisher gute Bild der Hinrunde nicht zerstören, sollten sie aus den verbliebenen drei Partien gegen Luckenwalde (A), Hertha BSC II (H) und Viktoria Berlin (H) sieben bis neun Punkte holen. Zumal nach der Pleite auf den BFC ein und den Greifswalder FC drei Punkte aufgeholt werden müssen.

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Dann mit nur 14 fitten Feldspieler, denn Jonas Hofmann (26) droht nach einem erneuten Muskelfaserriss im Oberschenkel, diesmal im anderen Bein, das Hinrunden-Aus. Gegen den BFC wurde er im Mittelfeld schmerzlich vermisst.

Thiele dürfte zwei bis drei Spiele Sperre bekommen, auch Putze wird für wenigstens eine Begegnung fehlen. Für Kapitän Axel Borgmann (29) ist die Saison mit Kreuzbandriss sowieso beendet.

Dennoch kündigte Wollitz kampfeslustig an: "Wir werden stärker wiederkommen, dafür stehe ich."

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Steffen Beyer

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