Derby Chemie gegen Lok: Platzsturm schon 90 Minuten vor Anpfiff
Leipzig - Am heutigen Sonntag (12.30 Uhr/MDR live) steigt das Stadtderby in Leipzig! Die BSG Chemie Leipzig und der 1. FC Lok Leipzig treffen im direkten Duell im Alfred-Kunze-Sportpark (AKS) aufeinander. Die Polizei geht erneut von einem hohen Gewalt-Risiko aus. So will sie das Spiel absichern.
Die Begegnung wurde im Vorfeld der Sicherheitskategorie 1 zugeordnet, wie die Leipziger Polizeidirektion am Freitag mitteilte. Das entspreche der höchsten Sicherheitsstufe.
Die Kategorie werde dabei nach dem Gefährdungsrisiko festgelegt. Konkret gehe es um die Frage: "Wie hoch ist die Gefahr, dass es zu Straftaten kommen könnte?", erklärte Polizeisprecherin Susanne Lübcke gegenüber TAG24.
Wie bereits bei vorherigen Duellen hat die Polizei auch diesmal angekündigt, präsent zu sein. Unterstützt werden die Leipziger Einsatzkräfte dabei von der sächsischen Bereitschaftspolizei, dem Polizeiverwaltungsamt sowie der Polizeidirektion Chemnitz.
Wie viele Kräfte im Einsatz sein werden, gab die Behörde im Vorfeld nicht bekannt. Zusätzlich stünden jedoch auch Diensthunde, die Reiterstaffel, ein Hubschrauber sowie Wasserwerfer zur Verfügung, hieß es.
Darüber hinaus werde im Stadionbereich ein sogenannter Sensocopter eingesetzt. "Dabei handelt es sich um eine ferngesteuerte Drohne mit Bildüberwachungstechnik. Ähnlich wie die Kamera an einem Polizeihubschrauber", erklärte Polizeisprecherin Lübcke.
Polizei vor Leipzig-Derby: "Hoffen, dass beide Seiten eine schöne Partie erleben können"
Das Derby zwischen den Erzrivalen Chemie und Lok hatte zuletzt im Mai 2022 für Schlagzeilen gesorgt, als die BSG 2:1 gewann.
Damals hatte unter anderem der mit 500 Fans bestückte Gästeblock mehrfach Pyrotechnik gezündet, Raketen aufs Spielfeld fliegen lassen und Gegenstände in Brand gesetzt. Dutzende Polizeikräfte sowie Security-Personal waren nötig, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.
Später musste die Begegnung für etwa eine Viertelstunde unterbrochen werden, nachdem Fußballfans über den Zaun geklettert und größtenteils vermummt auf den Rasen gelaufen waren.
Im Zuge des Derbys wurden laut Polizei vier Beamte verletzt. 20 Strafverfahren und mehrere Ordnungswidrigkeiten wurden während des Spiels aufgenommen und die Identitäten von mehr als 70 Personen festgestellt. Eine Auseinandersetzung vor dem Lok-Fantreff "Stellwerk" endete am Abend nach der Partie mit vier weiteren Verletzten.
Bei den drei folgenden Aufeinandertreffen beider Vereine war es jedoch überwiegend ruhig geblieben. "Wir hoffen, dass es auch diesmal so ist und beide Seiten eine schöne Partie erleben können", sagte Polizeisprecherin Lübcke.
Anstoß im AKS ist um 12.30 Uhr. Im Umfeld des Stadions kann es an diesem Tag zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen.
Platzsturm beider Fanlager 90 Minuten vor Anpfiff
Schon gegen 11 Uhr war die Polizei im AKS gefordert. Anhänger beider Lager hatten den Platz betreten und lieferten sich eine Verfolgungsjagd über den gesamten Platz.
Am Ende endete das Derby mit einem 1:1-Unentschieden.
Titelfoto: Leipzig Livereport