Berlin - Der Negativtrend des BFC Dynamo hält weiter an! Der DDR-Rekordmeister konnte auch den nächsten Matchball nicht verwandeln und kassierte am Samstagnachmittag in der Regionalliga Nordost gegen den Berliner Athletik Klub 07 eine 1:2 (1:2)-Heimniederlage.

Trotzdem ist die Meisterschaft nur noch Formsache, weil das Team von Trainer Christian Benbennek einen Spieltag vor Schluss drei Punkte und 13 Tore vor dem Tabellenzweiten FC Carl Zeiss Jena liegt, der Tennis Borussia Berlin knapp mit 2:1 (2:1) bezwingen konnte.

Allerdings muss man sich beim BFC so langsam Sorgen machen, ob man überhaupt als Favorit in die Aufstiegsspiele gegen den Meister der Regionalliga Nord - voraussichtlich der selbstbewusste VfB Oldenburg - geht.

Dynamo hat von den vergangenen fünf Partien nur eine gewonnen, ein 1:0 gegen TeBe. Ansonsten verlor man gegen Jena (1:2), den BAK und kam bei den Kellerkindern VfB Auerbach (2:2) und FSV Union Fürstenwalde (1:1) nicht über enttäuschende Unentschieden hinaus.

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Das wiederum wirft die Frage auf, ob der Ost-Traditionsverein mental bereit für die schwere Aufgabe bzw. die nervenaufreibenden Alles-oder-nichts-Begegnungen ist, wenn er schon mit diesem positiven Druck nicht umgehen kann.

Schließlich ging man gegen den Lokalrivalen sogar früh in Führung. Athleten-Keeper Pascal Kühn ließ einen schwachen Flachschuss von Christian Beck nach vorne abprallen. Ex-BAK-Pokalheld Niklas Brandt erfasste die Situation schnell, war vor Kühn am Leder, behielt den Kopf oben und bediente Beck, der nur noch einschieben musste - 1:0 für den BFC (17. Minute)!

Doch die Gäste, die ohne Nader El-Jindaoui (Gelbsperre) angetreten waren, dafür aber mit den Ex-Profis Änis Ben-Hatira, Jürgen Gjasula, Eroll Zejnullahu und Pardis Fardjad-Azad, schlugen umgehend zurück.

Nachdem der frühere deutsche U19-Nationalspieler Joel Richter noch an Dynamo-Keeper Dmitri Stajila gescheitert war (23.), bediente Gjasula mit seiner bekannten Ruhe am Ball den schussstarken Philip Fontein, der aus 18 Metern zentraler Position abzog und den Ball flach in die rechte untere Ecke wuchtete - 1:1 (24.)!

Wiederum nur zwei Zeigerumdrehungen später verlagerte der Torschütze das Spiel auf die linke Seite, wo Ben-Hatira das Leder klasse annahm und vors Gehäuse flankte, wo BFC-Linksverteidiger Sebastian Hertner die Hereingabe unglücklich mit der Brust über die eigene Linie drückte - 2:1 für die Gäste (26.)!

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Den Hausherren gelang anschließend kein Comeback mehr. Nach dem Schlusspfiff sagte ein sichtlich angefressener Brandt am "Ostsport TV"-Mikrofon: "Wir haben zweimal alles andere als männlich verteidigt und kriegen zwei sone Gurkentore." Ansonsten habe er "mit dem Ball" ein ordentliches Spiel seiner Mannschaft gesehen.

Auch Torschütze Beck wirkte zerknirscht: "Wir haben uns viel vorgenommen, hatten die Woche ganz, ganz schlimme Probleme, waren nur mit neun Mann beim Training." Die Erkältung sei herumgegangen: "Das hat man dann auch ein bisschen gesehen, dass hinten raus ein bisschen die Kraft gefehlt hat." Man wolle nächste Woche "das Ding festmachen." Beck ergänzte: "Dann haben wir trotzdem eine sensationelle Saison gespielt."

Allerdings wird es da keinesfalls leichter, sondern eher noch schwerer. Erneut steht ein Stadtderby an, dieses Mal allerdings bei der VSG Altglienicke um Union-Legende und Co-Trainer Torsten Mattuschka sowie einige ehemalige Eiserne und viele frühere Herthaner als Spieler. Die werden mit allen sportlichen Mitteln verhindern wollen, dass der BFC bei ihnen Meister wird...