Befreiungsschlag für Jena? Klingbeil bremst: "Erfolg ist ein scheues Reh"

Cottbus/Jena - Dieser Auswärtssieg dürfte für viele, die es mit Carl Zeiss Jena halten, der endgültige Brustlöser in einer bis dahin enttäuschenden Saison gewesen sein. FCC-Trainer René Klingbeil (42) zeigte sich nach dem Spiel stolz, aber auch demütig.

Nach der vielleicht besten Saisonleistung in Cottbus dürfte Jena-Trainer René Klingbeil (42) kaum einen Grund gehabt haben, mürrisch dreinzublicken.
Nach der vielleicht besten Saisonleistung in Cottbus dürfte Jena-Trainer René Klingbeil (42) kaum einen Grund gehabt haben, mürrisch dreinzublicken.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Bei den knapp 1000 mitgereisten Jenaer Fans war gute Laune angesagt auf der mehr als dreistündigen Rückreise aus der Lausitz.

Wenige Stunden zuvor hatten sie das Cottbuser Stadion der Freundschaft eindrucksvoll eingenommen und drei Punkte entführt. Es war der erste Auswärtsdreier in der Liga überhaupt.

"FCC stürzt Tabellenführer vom Thron", titelte der Klub am Abend stolz. Ein Sieg bei den traditionell heimstarken Cottbusern, die vor dem Spieltag die Tabelle der Regionalliga Nordost anführten, war nicht unbedingt zu erwarten gewesen.

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Regionalliga Er war Aue-Kapitän und Trainer in Jena: René Klingbeil bei Regionalliga-Klub gefeuert!

Unter dem Strich standen drei absolut verdiente Punkte, die Jena mit ins Paradies nahm, zugleich der zweite Sieg in Folge. Ein Grund zum Feiern auf der Rückfahrt?

Jena-Trainer René Klingbeil bremste auf der Pressekonferenz: "Erfolg ist wie ein scheues Reh, das wird dir immer mal weghuschen, das musst du einfangen."

Was der Coach, der diese Saison viel in der Kritik stand, meinte: Trotz allem gab es auch für diesen Sieg nur drei Zähler. Nach elf Spieltagen macht das aus Jenaer Sicht 13 Pünktchen.

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Jena-Youngster Benjamin Zank (19, r.) war schon in der Vorbereitung (hier gegen Erzgebirge Aue) fleißig unterwegs. Gegen Cottbus belohnte er sich für seinen immensen Aufwand endlich.
Jena-Youngster Benjamin Zank (19, r.) war schon in der Vorbereitung (hier gegen Erzgebirge Aue) fleißig unterwegs. Gegen Cottbus belohnte er sich für seinen immensen Aufwand endlich.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Grund für den mäßigen elften Tabellenrang ist der miserable Ligastart, wenngleich Klingbeil auch betonte: "So eine Saison ist ein Marathon. Du wirst automatisch immer mal eine Schwächeperiode bekommen, wir hatten sie direkt zum Anfang gehabt."

Exemplarisch für die Entwicklung war am Samstag Youngster Benjamin Zank (19) zu nennen, dessen Premierentor einer Erlösung glich:

"Benjamin Zank hat so viel Kritik abbekommen. Wenn du den drei Tage lang neben ein Auto herlaufen lässt, geht irgendwann das Auto kaputt, aber nicht Benjamin Zank", verteilte der Jena-Coach ein Sonderlob an seinen Torschützen zum 2:0.

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Auf sein erstes Profitor hatte der emsige Angreifer lange warten müssen, entsprechend groß war am Samstag der Jubel nach seinem fulminanten Strahl.

Für Zank, der bereits im vorherigen Heimspiel gegen Hansa Rostocks U23 (5:1) mit zwei Torvorlagen glänzte, könnte dieser Treffer der Startschuss gewesen sein für eine doch noch versöhnliche Saison.

Einen treffsicheren Mittelstürmer wie eben Zank kann der FCC neben dem abermals bockstarken Maximilian Krauß (26) auf Linksaußen und Siebenfach-Torschütze Elias Löder (23) auf der Zehner-Position noch gebrauchen.

Titelfoto: Bildmontage: PICTURE POINT / S. Sonntag

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