Aufstiegsreform: Der Fußball-Osten lässt nicht locker, kriegt aber herben Dämpfer

Chemnitz - Der Fußball-Osten lässt bei der angestoßenen Aufstiegsreform nicht locker, erhält aber einen herben Dämpfer aus der geografisch entgegengesetzten Richtung. Peter Frymuth (68), Präsident des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV), sieht derzeit "keinen Bedarf", etwas am Status quo zu ändern.

Peter Frymuth (68), Präsident des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV), will aktuell alles so lassen, wie es ist.
Peter Frymuth (68), Präsident des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV), will aktuell alles so lassen, wie es ist.  © IMAGO/Nico Herbertz

"Für uns ist es derzeit gar kein Thema, weil es auch von unseren Vereinen noch nicht an uns herangetragen wurde", sagte Frymuth kürzlich gegenüber dem MDR.

Wenn der Vorstoß der Nordost-Regionalligisten auf dem DFB-Bundestag im Herbst Aussicht auf Erfolg haben soll, braucht es zwingende Unterstützung aus den mitgliedsstarken Verbänden im Westen und Südwesten, denn der Norddeutsche Fußballverband (NOFV) allein hat lediglich 22 Stimmen – von insgesamt 262.

Vor dem WDFV hatte bereits der NOFV den Kicker wissen lassen, es gäbe "zurzeit keine Notwendigkeit, sich erneut mit diesem Thema zu beschäftigen". Die Ost-Klubs kämpfen derweil weiter für ihre Sache.

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"Mir geht's um Gerechtigkeit und da kann es nur eine Meinung geben: Meister müssen aufsteigen! Da kann ein Punkt oder Ausrufezeichen dran. Wenn man empathisch ist und für Gerechtigkeit ist, gibt es da keine Diskussion", unterstrich CFC-Coach Benjamin Duda (36).

Wollitz: "In der Relegation gibt's immer einen Verlierer"

Claus-Dieter "Pele" Wollitz (59) stieg mit Energie Cottbus am Ende der vergangenen Saison als NOFV-Meister direkt in die 3. Liga auf. Nicht nur seiner Meinung nach sollte es diese Möglichkeit für die Besten aller jeweiligen Regionalligen jedes Jahr geben.
Claus-Dieter "Pele" Wollitz (59) stieg mit Energie Cottbus am Ende der vergangenen Saison als NOFV-Meister direkt in die 3. Liga auf. Nicht nur seiner Meinung nach sollte es diese Möglichkeit für die Besten aller jeweiligen Regionalligen jedes Jahr geben.  © Imago/Steffen Beyer

"Das mediale Echo ist sicherlich zu 95 Prozent sehr solidarisch, auch aus anderen Teilen Deutschlands. Trotzdem gibt es auch die fünf Prozent, die ich wahrgenommen habe, wo ich einfach nur mit dem Kopf schütteln kann, weil die Empathie auf dem Boden liegengeblieben ist. Ich bin sehr optimistisch, weil es sehr offensichtlich ist, dass sich etwas ändern muss. Ich finde es beeindruckend, wie die Vereine aus der Regionalliga Nordost und dem Osten allgemein zusammenstehen, um da jetzt endlich eine Bewegung hineinzubekommen", so der 36-Jährige.

Unterstützung gibt's von einem, der für seine markigen Worte bekannt ist und derzeit mit seiner Mannschaft die 3. Liga rockt: Claus-Dieter "Pele" Wollitz (59).

"Wenn es Relegationsspiele gibt, gibt es immer einen Verlierer, obwohl der Meister eigentlich der Gewinner sein sollte. Ich hoffe, dass der Meister aufsteigen kann. Die Stimme von Energie Cottbus, nicht nur meine, sondern unsere, wenn sie gebraucht wird, werden sie haben", sagte Wollitz in der Lausitzer Rundschau.

Titelfoto: IMAGO/Nico Herbertz

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