Aufstieg futsch, Trainer weg: Regionalliga-Klub setzt Erfolgscoach nach Fiasko vor die Tür!
Stuttgart - Wenige Tage nach einem auf der Zielgeraden verpassten Aufstieg muss ein langjähriger Erfolgstrainer seinen Hut nehmen. Viele Fans und Außenstehende können diese Entscheidung nicht nachvollziehen.
Mit einem Sieg am letzten Spieltag hätten die Stuttgarter Kickers den direkten Durchmarsch in die 3. Liga perfekt machen können. Es wäre im ersten Jahr nach der Regionalliga-Rückkehr ein kleines Fußballwunder gewesen.
Doch die "Blaue" scheiterte mit 0:3 in Homburg und guckte dumm aus der Wäsche. Lange hatte der Verein aus dem Stuttgarter Stadtteil Degerloch wie der sichere Aufsteiger ausgesehen.
Magere vier Pünktchen aus den letzten fünf Spielen waren am Ende zu wenig für den Aufstieg, ausgerechnet die U23 des VfB Stuttgart zog im Zielspurt vorbei.
Das Scheitern auf den letzten Metern hat jetzt den Baumeister des Erfolgs den Job gekostet: Mustafa Ünal (40), seit sieben Jahren im Klub und in der dritten Saison als Chef der Profis verantwortlich, musste seinen Kopf hinhalten.
Präsident Professor Dr. Rainer Lorz (61) und Sportdirektor Marc Stein (38) sprechen von einem "Neuanfang", da "insbesondere in der Rückrunde die Entwicklung in eine Richtung zeigte, die zur Belastung für die neue Spielzeit zu werden drohte".
Die Meldung schlug am Freitagabend wie eine Bombe ein, erwischte viele Fans und Außenstehende aus der Kalten.
Stuttgarter Kickers: Mustafa Ünal muss trotz drei erfolgreicher Jahre gehen
Doch diese Betrachtung kommt für viele Fans zu kurz. Ünal brachte den Klub im vergangenen Sommer nach fünf Jahren in der bedeutungslosen 5. Liga überhaupt erst zurück auf die Fußballlandkarte.
"Die erste Regio Saison seit x Jahren auf Platz 2 beendet und schon den Trainer feuern", lautet auf Instagram einer der Kommentare unter der Trennungs-Mitteilung.
"Wahnsinn! Die letzten Spiele waren zum Teil echt schon katastrophal, aber so zu handeln..... Keine Worte. Danke Ünal für alles. Fühlt sich grade echt bisschen wie nen schlechter Scherz an", beschreibt ein anderer Anhänger sein Seelenleben.
Selbst ein Fan des Stadtrivalen VfB Stuttgart kommentiert auf "X" (vormals Twitter): "So blöd kann man ja gar nicht sein" und erntet dafür viel Zuspruch. Auch von "Chaos-Klub" ist vielerorts die Rede.
Ein logischer Nachfolger ist dem Vernehmen nach noch nicht in Sicht.
Titelfoto: Bildmontage: Tom Weller/dpa