Abstiegskampf Regionalliga Nordost: Wie viele Teams müssen runter?
Berlin - Noch vier Spieltage sind es, bis die Regionalliga Nordost-Saison 2022/23 ihr Ende findet. Doch wie viele Teams absteigen, ist noch völlig offen.
Eine Mannschaft wird es mindestens erwischen, bis zu vier könnten es werden! Der Abstiegskampf der Regionalliga Nordost ist ähnlich packend wie das Meisterrennen zwischen Energie Cottbus und Rot-Weiß Erfurt.
Doch der Reihe nach. Der NOFV hat vor der Spielzeit mehrere Szenarien aufgestellt. So ist zum Beispiel festgeschrieben, dass zwei Teams aus den Oberligen aufsteigen und maximal vier Vereine aus der Regionalliga absteigen werden. Heißt: Die Mannschaft auf Platz 14 - aktuell der FSV 63 Luckenwalde - ist definitiv gerettet.
Und für die Brandenburger sieht es gut aus, sechs Punkte Vorsprung und das deutlich bessere Torverhältnis gegenüber dem Fünfzehnten ZFC Meuselwitz stehen auf der Habenseite. Abstieg? Äußerst unwahrscheinlich.
Doch ab den Zipsendorfern, die vor wenigen Wochen den früheren Carl Zeiss Jena-Trainer Heiko Weber (57) beurlaubten, beginnt das große Zittern!
Ein Blick auf die 3. Liga-Tabelle genügt, um festzustellen, dass wohl mindestens ein ostdeutsches Team herunterkommen wird. Im Worst Case könnte der FSV Zwickau schon an diesem Wochenende als erster Absteiger feststehen. Aber auch der Hallesche FC auf dem ersten Nichtabstiegsplatz 16 ist nach wie vor gefährdet. Und das Restprogramm der Hallenser hat es in sich!
Grundsätzlich gilt: Je mehr Teams aus der 3. Liga herunterkommen, desto mehr Vereine müssen auch von der Regionalliga Nordost Abschied nehmen.
Wie viele Vereine absteigen müssen, hängt am HFC, dem FSV Zwickau, Energie Cottbus & Rot-Weiß Erfurt
Wie viele Teams am Ende in eine der NOFV-Oberligen absteigen, hängt neben den Drittligisten vom Abschneiden der Cottbuser oder Erfurter in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga ab.
Kurz gesagt: Setzt sich der Nordost-Vertreter gegen den bayrischen Kontrahenten durch, muss ein Regionalligist weniger runter! TAG24 beleuchtet alle noch realistischen Szenarien:
Szenario 1: Halle und Zwickau retten sich, Cottbus/Erfurt steigen auf - nur der Tabellenletzte müsste absteigen. Sehr unwahrscheinlich.
Szenario 2: Halle und Zwickau retten sich, Cottbus/Erfurt steigen nicht auf - der Letzte und Vorletzte der Regionalliga gehen runter.
Szenario 3: Halle rettet sich, Zwickau steigt ab, Cottbus/Erfurt steigen auf - zwei Teams würden runtergehen.
Szenario 4: Halle rettet sich, Zwickau steigt ab, Cottbus/Erfurt steigen nicht auf - die drei Tabellenletzten würden absteigen.
Szenario 5: Halle und Zwickau steigen ab, Cottbus/Erfurt steigen auf - drei Teams müssten in die Oberliga.
Szenario 6: Halle und Zwickau steigen ab, Cottbus/Erfurt steigen nicht auf - in dem Extremfall müssten vier Teams absteigen!
Das Restprogramm von TeBe Berlin, Germania Halberstadt, SV Lichtenberg und dem ZFC Meuselwitz
Für die vier Abstiegskandidaten TeBe Berlin (18. Platz, 12 Punkte), Germania Halberstadt (17./15), SV Lichtenberg (16./22) und ZFC Meuselwitz (15./26) bedeutet das, mit aller Macht noch Platz 15 oder 16 zu erreichen und Halle, Zwickau, Cottbus und Erfurt die Daumen zu drücken.
Doch während für Lichtenberg bei vier Zählern Rückstand auf Meuselwitz der 15. Platz noch erreichbar scheint, geht es bei Tennis Borussia und den Halberstädtern einzig und allein darum, die Lichtenberger einzufangen.
Und ausgerechnet die lila-weißen Berliner haben das mit Abstand machbarste Restprogramm: Am Samstag empfangen sie Luckenwalde, ehe sie am darauffolgenden Spieltag direkt auf die 47er aus Lichtenberg treffen.
Anschließend spielen sie noch zu Hause gegen Meuselwitz und am letzten Spieltag gegen den formschwachen BAK. Dennoch wäre viermal die maximale Punkteausbeute vonnöten, angesichts dreier Saisonsiege kaum vorstellbar!
Auf Halberstadt warten indes mit dem Heimspiel gegen Spitzenreiter Energie Cottbus (Sonntag, 16 Uhr) und den Auswärtsspielen bei Babelsberg (Nachhole-Partie) und Chemie Leipzig in sieben Tagen drei schwere Begegnungen, nach denen im schlimmsten Fall ein Abstieg schon besiegelt sein könnte.
Für Lichtenberg und Meuselwitz könnte es dagegen bis zu den Aufstiegsspielen Anfang Juni dauern, ehe sie wissen, in welcher Spielklasse sie nächste Serie antreten werden.
Titelfoto: Picture Point / Roger Petzsche