Rassismus-Eklat in Italien: Schon wieder trifft es Romelu Lukaku

Turin - Fußball-Star Romelu Lukaku (29) wird im Pokal-Duell von Inter bei Juve von Turiner Fans rassistisch beleidigt. Sein Management ist empört und fordert eine Entschuldigung. Auch die Vereine melden sich.

Romelu Lukaku (29, r.), hier im Duell mit Deutschlands Thilo Kehrer (26), ist Belgiens Rekordtorschütze.
Romelu Lukaku (29, r.), hier im Duell mit Deutschlands Thilo Kehrer (26), ist Belgiens Rekordtorschütze.  © UWE KRAFT / AFP

Im italienischen Fußball ist es erneut zu einem Rassismus-Eklat gekommen. Der belgische Nationalspieler Romelu Lukaku von Inter Mailand wurde am Dienstagabend im Pokal-Halbfinale bei Juventus Turin (1:1) von gegnerischen Fans beleidigt und verhöhnt.

Auf Amateurvideos war zu sehen, wie Leute auf den Rängen Affenlaute machten und den Stürmer mit schwarzer Hautfarbe auch verbal attackierten.

"Romelu verdient eine Entschuldigung von Juventus und ich erwarte, dass die Liga das Verhalten dieser Gruppe von Juventus-Anhängern sofort verurteilt", sagte Michael Yorkmark von Lukakus Management Roc Nation.

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Juventus teilte am Mittwoch mit, zusammen mit den Ordnungskräften nach jenen Leuten zu suchen, die für die rassistischen Gesten und Aussagen verantwortlich seien. Inter twitterte, entschlossen und geschlossen gegen jede Art von Rassismus und Diskriminierung vorgehen zu wollen.

"Raus mit den Rassisten aus den Stadien", schrieb die Liga auf ihrer Homepage.

Romelu Lukaku wird erst rassistisch beleidigt und fliegt dann vom Platz

Für diese Geste muss er vorzeitig vom Platz: Inter Mailand-Stürmer Romelu Lukaku (29).
Für diese Geste muss er vorzeitig vom Platz: Inter Mailand-Stürmer Romelu Lukaku (29).  © Fabio Ferrari/LaPresse via AP/dpa

Lukaku reagierte in einem Instagram-Post auf das Erlebnis. "Die Geschichte wiederholt sich", schrieb der 29-Jährige und bezog sich auf Vorfälle 2019 und 2023. "Ich hoffe, dass die Liga diesmal wirklich etwas tut. Dieses schöne Spiel sollte von jedem genossen werden können", fügte er hinzu.

In dem Traditionsduell hatte Lukaku in der Nachspielzeit per Handelfmeter zum 1:1-Endstand getroffen und dann in Richtung der Juve-Fans gejubelt: Er salutierte mit der rechten Hand an der Stirn und legte den Zeigefinger der linken Hand auf die Lippen.

Der Schiedsrichter wertete dies als Provokation und stellte Lukaku mit dessen zweiter Gelben Karte vom Feld.

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"Bevor, während und nach dem Strafstoß wurde Romelu Opfer von feindseligen und widerlichen rassistischen Beschimpfungen", sagte Manager Yorkmark und kritisierte den Schiedsrichter für den Platzverweis. Der Vorfall müsse nun genutzt werden, um gegen Rassismus vorzugehen "und nicht, das Opfer der Schmähung zu bestrafen".

Wegen eines Handgemenges nach dem Schlusspfiff sahen auch Inters Torhüter Samir Handanovic und Turins Torschütze Juan Cuadrado die Rote Karte. Alle drei Profis sind für das Rückspiel am 26. April gesperrt.

Rassismus-Eklat nicht der erste Vorfall dieser Art in Italien

Auch er wurde schon Opfer rassistischer Beleidigungen: Sampdoria Genua-Coach Dejan Stankovic (44).
Auch er wurde schon Opfer rassistischer Beleidigungen: Sampdoria Genua-Coach Dejan Stankovic (44).  © Andreas SOLARO / AFP

Seit Jahren kommt es in italienischen Fußballstadien immer wieder zu rassistischen Eklats.

Erst am Wochenende hatten Anhänger der AS Rom den gegnerischen Sampdoria-Trainer Dejan Stankovic lautstark als Zigeuner beschimpft. Roma-Coach Jose Mourinho forderte die Anhänger mit einer Geste auf, die Schmähgesänge gegen seinen ehemaligen Spieler zu beenden.

Der frühere serbische Profi Stankovic sagte später: "Ich bin stolz, ein Zigeuner zu sein, das beleidigt mich nicht."

Titelfoto: Fabio Ferrari/LaPresse via AP/dpa

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