Ungewöhnliche Maßnahme nach Rassismus-Eklat: Siebtliga-Tickets nur mit Ausweis
Von Tom Bachmann
Colditz - Nach einem Rassismus-Vorfall greift der Fußball-Siebtligist HFC Colditz zu einer außergewöhnlichen Maßnahme. Für das Spiel gegen Roter Stern Leipzig am Sonntag werden nur personalisierte Tickets gegen Vorlage des Personalausweises verkauft.

"Es stand im Raum, die Partie unter Ausschluss der Öffentlichkeit auszutragen", sagte Matthias Wohllebe, Teambetreuer des HFC, der Leipziger Volkszeitung.
Hintergrund ist ein Eklat beim Duell der Teams aus der Sachsenklasse Nord im Sachsenpokal im vergangenen September. Aufgrund von rassistischen Beleidigungen aus dem Publikum musste das Spiel damals unterbrochen werden.
Das Sportgericht verhängte eine Geldstrafe von 1000 Euro. Nun soll weiterer finanzieller Schaden abgewendet werden.
Roter Stern begrüßt laut LVZ die Aktion des HFC. Der Leipziger Klub bezeichnet sich selbst als "antifaschistisches Sportprojekt", weshalb es bei Auswärtsspielen regelmäßig zu Konfrontationen mit rechten Gruppierungen kommt. Oftmals finden Spiele unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt.
In Colditz wird die zweite Mannschaft für den Ordnungsdienst verpflichtet, die Polizei wird vor Ort sein, der sächsische Verband schickt einen Sicherheitsbeobachter. Es wird mit gut 100 Zuschauern gerechnet. "Das ist kein normales Spiel", sagte Wohllebe.
Titelfoto: Christoph Soeder/dpa