Große Trauer um den "Kaiser": So nimmt Deutschland Abschied von Beckenbauer

München - Mit Franz Beckenbauer (†78) ist die Lichtgestalt des deutschen Fußballs verstorben. Entsprechend groß ist die Trauer um den "Kaiser". Zahlreiche Wegbegleiter und Bewunderer sind geschockt und nehmen Abschied.

Jetzt heißt es Abschied nehmen von Franz Beckenbauer: Der "Kaiser" verstarb am Sonntag im Alter von 78 Jahren.
Jetzt heißt es Abschied nehmen von Franz Beckenbauer: Der "Kaiser" verstarb am Sonntag im Alter von 78 Jahren.  © Andreas Gebert/dpa

Beckenbauers Herzensverein, der FC Bayern München, bei dem der ehemalige Libero bis zu seinem Tod Ehrenpräsident war, färbte seine Social-Media-Accounts in Schwarz-Weiß ein.

"Die Welt des FC Bayern ist nicht mehr die, die sie mal war – plötzlich dunkler, stiller, ärmer: Der deutsche Rekordmeister trauert um Franz Beckenbauer, den einzigartigen 'Kaiser', ohne den der FC Bayern niemals zu dem Verein geworden wäre, der er heute ist", schrieb der deutsche Rekordmeister auf X (ehemals Twitter).

Auch Stadtrivale TSV 1860 München drückte seine Trauer über den Verlust des gebürtigen Münchners aus.

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"Die Löwen trauern um Franz Beckenbauer. Er war ein waschechter Giesinger", schrieb der Drittligist auf Instagram.

Zahlreiche weitere Vereine schlossen sich den Trauerbekundungen an, unter anderem der Hamburger SV, für den Beckenbauer zwei Jahre lang die Fußballschuhe schnürte.

Uli Hoeneß: Niemand wird ihn jemals erreichen

Drei Legenden des FC Bayern: Franz Beckenbauer (†78, M.) gemeinsam mit Uli Hoeneß (72, l.) und Karl-Heinz Rummenigge (68).
Drei Legenden des FC Bayern: Franz Beckenbauer (†78, M.) gemeinsam mit Uli Hoeneß (72, l.) und Karl-Heinz Rummenigge (68).  © Andreas Gebert/dpa

Uli Hoeneß (72), der gemeinsam mit Beckenbauer Ehrenpräsident des FC Bayern war, bezeichnete den Verstorbenen im Vereinsstatement als "Geschenk für uns alle".

Beckenbauer sei "als Spieler, Trainer, Präsident, Mensch: unvergesslich. Niemand wird ihn jemals erreichen."

Karl-Heinz Rummenigge (68) fügte hinzu: "Er war mein Kapitän beim FC Bayern, mein Trainer bei der Nationalmannschaft, unser Präsident bei Bayern und in all diesen Rollen nicht nur erfolgreich, sondern einzigartig. Als Persönlichkeit beeindruckte er mit seinem großen Respekt vor allen Menschen - denn vor Franz waren alle gleich."

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Auch für die aktuellen Spieler des Deutschen Meisters stellt der Tod der Vereinslegende eine Zäsur dar.

"Einer der großartigsten Fußballer der Vereinsgeschichte des FC Bayern hat uns leider verlassen", schrieb Thomas Müller (34) auf X. "Ruhe in Frieden, Kaiser Franz."

Auch der DFB trauert um seinen Erfolgsgaranten

Beckenbauer hinterließ seine Spuren nicht nur beim FC Bayern, sondern auch bei der deutschen Nationalmannschaft, mit der er sowohl als Spieler als auch als Trainer Weltmeister wurde.

"Der Schock sitzt tief", sagte etwa Lothar Matthäus (62), der beim WM-Titel 1990 Beckenbauers Kapitän war, in der BILD. "Alle, die ihn gekannt haben, wissen, welch ein großartiger und großherziger Mensch Franz war. Ein guter Freund hat uns verlassen."

Rudi Völler (63), ebenfalls beim WM-Triumph 1990 dabei und heutiger DFB-Direktor, teilte im Nachruf des Verbands mit: "Ich bin unendlich traurig, die Nachricht seines Todes nimmt mich sehr mit. Ich betrachte es als eines der großen Privilegien meines Lebens, Franz Beckenbauer gekannt und erlebt zu haben."

"Wenn Franz Beckenbauer einen Raum betrat, hat der Raum geleuchtet, den Titel 'Lichtgestalt des deutschen Fußballs' trug er zurecht. Bis zuletzt umgab ihn eine Aura, an der auch die gesundheitlichen Probleme und Schicksalsschläge, die er zu verkraften hatte, nicht rütteln konnten", schwärmte auch Bundestrainer Julian Nagelsmann (36).

"Ich bin dankbar und stolz, dass ich ihn kennenlernen durfte, und werde ihn in liebevoller Erinnerung behalten."

Bundeskanzler Scholz und Bundespräsident Steinmeier erinnern an Franz Beckenbauer

Doch nicht nur aus dem Sport trudeln im Minutentakt Kondolenzbekundungen und Erinnerungen an Beckenbauer ein.

Auch aus der Politik kamen zahlreiche Reaktionen, etwa von Bundeskanzler Olaf Scholz (65).

"Weltmeister als Spieler und Trainer: Franz Beckenbauer war einer der größten Fußballer in Deutschland und für viele 'der Kaiser' - auch, weil er über Generationen für den deutschen Fußball begeistert hat", schrieb der SPD-Politiker bei X.

"Er wird uns fehlen. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und Freunden."

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (68) kondolierte via Pressemitteilung: "Wohl niemand hat den deutschen Fußball so stark geprägt wie Franz Beckenbauer. Als Spieler, Teamchef und Trainer hat er Fußballgeschichte geschrieben. Er war eine Ausnahmeerscheinung, das Wort Libero in seiner ganzen Bedeutung scheint für ihn erfunden zu sein."

Steinmeier würdigte die sportlichen Errungenschaften der Fußball-Legende und hob auch dessen soziales Engagement hervor.

Titelfoto: Andreas Gebert/dpa

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