Gebrauchtes Wochenende für Weltmeister Kevin Großkreutz: Erst Rot, dann Job los

Dortmund - Weltmeister Kevin Großkreutz (34) ist nicht länger Spielertrainer beim Westfalen Oberligisten TuS Bövinghausen.

Weltmeister Kevin Großkreutz (34, l.) ist nicht länger Spielertrainer in der Oberliga Westfalen.
Weltmeister Kevin Großkreutz (34, l.) ist nicht länger Spielertrainer in der Oberliga Westfalen.  © Ges/Markus Gilliar/dpa

Der frühere Star von Borussia Dortmund hat in seiner Karriere schon viel erlebt. Zweimal Deutscher Meister, einmal Pokalsieger und Champions-League-Finalist mit dem BVB, dazu Weltmeister 2014 als Ergänzungsspieler mit der deutschen Fußballnationalmannschaft.

Nach Stationen in der Türkei bei Galatasaray Istanbul, sowie beim VfB Stuttgart, Darmstadt 98 und dem KFC Uerdingen, beendete der 34-Jährige seine Profi-Karriere und wechselte in den Amateurbereich zum TuS Bövinghausen.

Mit dem Verein aus dem gleichnamigen Dortmunder Stadtteil stieg Großkreutz in die Oberliga Westfalen auf. In der Aufstiegssaison stand der Promi-Darts-Champion dieses Jahres in allen Ligaspielen auf dem Platz und steuerte sieben Treffer bei.

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In dieser Spielzeit peilt der Aufsteiger den direkten Durchmarsch in die Regionalliga West an.

Nach der Hinrunde grüßten die Dortmunder noch von der Tabellenspitze.

Ex-BVB-Star Kevin Großkreutz wird Spielertrainer

Kevin Großkreutz (34) musste am Sonntag gegen die SG Finnentrop/Bamenohl vorzeitig Duschen gehen.
Kevin Großkreutz (34) musste am Sonntag gegen die SG Finnentrop/Bamenohl vorzeitig Duschen gehen.  © IMAGO / Dünhölter SportPresseFoto

Trotz des Erfolges trat der frühere Fußball-Profi Sebastian Tyrala (35) Ende Dezember von seinem Amt als Cheftrainer des TuS Bövinghausen zurück. Nachfolger wurde Großkreutz als Spielertrainer. Ihm zur Seite standen die Assistenten Sven Thormann, Dino Dzaferoski (31) und Marko Onucka (34).

Mittlerweile läuft der ambitionierte Oberliga-Aufsteiger jedoch seinen Ansprüchen hinterher. Die letzten fünf Ligaspiele konnten allesamt nicht gewonnen werden und es sprangen nur drei Zähler raus.

Deshalb hat der Verein nun Konsequenzen gezogen und Großkreutz und sein Trainerteam von seinen Aufgaben entbunden. "Am Anfang schien es so zu funktionieren. Wie sich jetzt gezeigt hat, ist das nicht der Fall. Deswegen steht die Konstellation nicht mehr zur Debatte. Es muss ein Trainer an die Linie, der von hinten bis vorne aufräumt", erklärte Bövinghausen-Chef Ajhan Dzaferoski, gegenüber dem Reviersport.

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Auch der Fußball-Weltmeister von 2014 äußerte sich zu der Thematik: "Der Schritt mit der Trainer-Team-Ablösung war im Vorfeld schon besprochen", sagte Großkreutz zur Bild und bestätigte zudem, dass er dem Verein aber bis zum Saisonende als aktiver Spieler erhalten bleibt: "Natürlich werde ich weitermachen und die Saison vernünftig zu Ende bringen."

Sollte der aktuelle Tabellendritte den Sprung in die vierte Liga noch schaffen, dann wird sich der Verteidiger einen neuen Verein suchen. Denn der zeitliche Aufwand wäre dem zweifachen deutschen Meister zu groß.

Kevin Großkreutz erhält Platzverweis im Oberliga-Spiel

Ähnlich turbulent wie der Montagmorgen verlief für den 34-Jährigen auch das Oberliga-Heimspiel gegen die SG Finnentrop/Bamenohl. Denn der frühere Fußball-Profi flog bei der 3:7-Pleite bereits in der 34. Spielminute mit glatt Rot vom Platz.

"Ich habe so etwas wie 'Lass‘ die Idioten doch jubeln' zu meinen Kollegen gesagt. Aber leider zu laut. Nur deshalb hat mich der Schiri, der wirklich okay war, runtergestellt", so Großkreutz, der "hoffe, dass er vielleicht nur zwei Spiele Sperre" bekomme.

Schiedsrichter Martin Gratzla erklärte anschließend: "Ob es an den Gegner oder die Mitspieler gerichtet ist, spielt für die Entscheidung keine Rolle."

Titelfoto: Ges/Markus Gilliar/dpa

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