Wählerstimmen vor Kenntnis? Fans fühlen sich übergangen!

München - Bei einem anstehenden Spitzentreffen sprechen an diesem Freitag in München zahlreiche Politiker und Fußballfunktionäre über das Thema Sicherheit. Fans fühlen sich übergangen.

Vor dem Derby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 haben zahlreiche Fans ihrem Ärger Luft gemacht.  © Moritz Frankenberg/dpa

Vertreter der Anhängerschaften haben vor dem Sicherheitsgipfel deshalb deutliche Kritik geübt!

Inhaltliche Erwartungen an das Spitzengespräch in der bayerischen Landeshauptstadt, an dem unter anderen Bundesinnenministerin Nancy Faeser (54, SPD) und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (68, CSU) teilnehmen werden, haben sie nicht.

"Die Politik aus Bremen, Niedersachsen, Bayern und NRW hat durch Aussagen der letzten Zeit sehr deutlich gemacht, dass es um Populismus und nicht um Inhalte geht. Wählerstimmen vor Sachkenntnis", teilte die Faninteressenvertretung "Unsere Kurve" auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

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Zuletzt hatten unter anderem einige Aussagen von Herrmann für entsprechendes Aufsehen gesorgt.

Der CSU-Politiker hatte in einem Interview der "Sport Bild" eine "massive Distanzierung der Proficlubs von Gewalt und Pyrotechnik" gefordert und gar mit Geisterspielen gedroht, falls der Fußball das Problem nicht in den Griff bekomme.

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Personalisierte Tickets, Stadionverbote für Randalierer, Spielabbrüche und Punktabzüge?

Joachim Herrmann (68, CSU) will ein härteres Vorgehen.  © Sven Hoppe/dpa

Herrmann brachte in diesem Zusammenhang die Einführung von personalisierten Tickets in der Bundesliga, Stadionverbote für Randalierer und Spielabbrüche sowie Punktabzüge ins Spiel.

"Unsere Kurve" bemängelt grundlegend, dass beim Spitzengespräch nun keine Fanvertreter dabei sind.

"Es ist bezeichnend, dass auf Einladung der Politik über und nicht mit Fanvertretern gesprochen wird", heißt es. DFL und DFB seien weiter und hätten "mit Fans feste Gesprächsformate, wie die Kommission Fans und Fankulturen, oder den Club-Fan-Dialog, um auch kritische Themen zu besprechen".

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Kritik äußerte auch der Dachverband der Fanhilfen.

Das Verwehren jeder Beteiligung von Fanvertretern zeige "nicht nur eine Intransparenz der Entscheidungsprozesse, sondern lässt auch eine zunehmende Verschärfung von Repressionen gegenüber Fußballfans befürchten", teilte der Verband entsprechend mit. "Der oftmals geforderte Dialog wird hier de facto wieder einmal einseitig aufgekündigt."

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