Karneval-Kontroverse: Italiens Nationalcoach verteidigt Blackface-Kostüme!

Neapel - Bei Victor Osimhen (24) läuft es rund. Der nigerianische Stürmer im Dienste der SSC Neapel führt die Torjägerliste der Serie A mit deutlichem Abstand an. Viele Kinder hatten sich daher zu Karneval als ihr Idol verkleidet, inklusive Gesichtsmaske, blondierter Haare - und schwarzer Schminke im Gesicht.

"Squadra Azzurra"-Coach Roberto Mancini (58) bewertete die Osimhen-Kostüme als unproblematisch.
"Squadra Azzurra"-Coach Roberto Mancini (58) bewertete die Osimhen-Kostüme als unproblematisch.  © ATTILA KISBENEDEK / AFP

Nicht nur in Deutschland wird die fünfte Jahreszeit ausgiebig gefeiert, auch in Italien läutet man die Fastenzeit mit wilden Partys, opulenten Straßenzügen und kreativen Kostümen ein.

Am vergangenen Wochenende war es wieder an der Zeit, allerdings sorgte ein vor allem beim Nachwuchs beliebtes Gewand in der Folge für Diskussionen.

Wie in zahlreichen Instagram-Schnappschüssen und TikTok-Videos zu sehen ist, gingen nicht wenige Neapel-Fans als ihr derzeit so erfolgreicher Lieblingskicker.

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Neben dem hellblauen Trikot, Blondierspray und einer Schutzmaske, die der Angreifer seit einer schlimmen Verletzung der Augenhöhle trägt, komplettierte zumeist auch dunkles Make-up die Verkleidung.

Der italienische Nationaltrainer Roberto Mancini (58) verteidigte das beliebte Kostüm anschließend in seiner Instagram-Story.

Zu Karnevals-Bildern von Kids im Osimhen-Aufzug schrieb er: "Wo manche Rassismus sehen, sehe ich nur Wunder. Sport ist Inklusion und ihr Kinder seid Riesen!"

Eltern verkleideten ihre Kinder als Victor Osimhen

Das Blackfacing-Kostüm steht in der Kritik

In seiner Instagram-Story kommentierte Italiens Nationalcoach Roberto Mancini (58) die Osimhen-Kostüme einiger Kinder.
In seiner Instagram-Story kommentierte Italiens Nationalcoach Roberto Mancini (58) die Osimhen-Kostüme einiger Kinder.  © Screenshot/Instagram/mrmancini10

Zwar galt die als "Blackfacing" bekannte Praxis besonders in Film und Theater lange als salonfähig, inzwischen wird sie jedoch von vielen Aktivisten und Aktivistinnen als rassistisch kritisiert.

2014 wurde der Begriff hierzulande zum "Anglizismus des Jahres" gewählt. Bei seiner Laudatio erklärte Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch (52): "Jedes Mal, wenn ein schwarz geschminkter Weißer irgendwo auftritt, sagt das: Schwarze können das nicht. Schwarze kennen wir nicht. Schwarze gibt es in unserer Mitte nicht. Was Schwarze von dieser Rolle halten würden, wenn es sie in unserer Mitte gäbe, interessiert uns nicht."

Die neapolitanische Autorin Sabrina Efionayi (24), die wie Osimhen nigerianische Wurzeln hat, äußerte sich unter der Woche auf ihren sozialen Kanälen zum umstrittenen Karnevalskostüm.

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"Jedes Mal, wenn ein Spieler mit schwarzer Hautfarbe in einem Team (in diesem Fall Napoli) herausragt, fühle ich immer diese enorme Angst darüber, wie die Leute denken, dass er gefeiert werden sollte", so die 24-Jährige.

Und weiter: "Vertraut mir, es feiert ihn überhaupt nicht. Ich bekomme Gänsehaut, wenn jemand denkt, dass es Solidarität zeigt, amüsant ist oder den nigerianischen Spieler unterstützt."

Selbst hat sich der formstarke Knipser des CL-Achtelfinalgegners von Eintracht Frankfurt noch nicht zu Wort gemeldet.

Titelfoto: ATTILA KISBENEDEK / AFP, Screenshot/Instagram/mrmancini10

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