Wiener Derby eskaliert nach Abpfiff: Fans feuern Böller in Familienblock!

Wien (Österreich) - Hässliche Szenen am Rande des 343. Wiener Derbys am Sonntagabend: Heftige Ausschreitungen überschatteten das Stadtduell, Leidtragende waren unter anderem Frauen und Kinder!

Ein Knallkörper explodiert im Heimblock von Rapid Wien.
Ein Knallkörper explodiert im Heimblock von Rapid Wien.  © Max Slovencik/APA/dpa

Nach Abpfiff eskalierte die Situation im Wiener Allianz-Stadion: Rapid hatte das Kräftemessen gegen Austria mit 2:1 für sich entschieden und sich zu Österreichs Tabellenführer gekrönt. Doch dann brannten beiden Fanlagern die Sicherungen durch!

Austria-Anhänger und Heim-Fans stürmten den Platz, es kam zu Schlägereien, es flogen Gegenstände.

Voller Hass oder Frust feuerten die lila-weißen Gäste Böller in den benachbarten Familienblock, wo vor allem Frauen und Kinder den Sieg feierten.

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Polizei und Ordnungskräfte reagierten selbst dann nicht, als Heim-Fans von Rapid in Richtung Gästeblock rannten und als Racheaktion Bengalos zurückschossen.

Ein grausames Schauspiel, das minutenlang so weiterging, ohne dass jemand von den Ordnungshütern eingriff. Es dauerte etwa zehn Minuten, ehe die Polizei gegen die Krawallmacher vorging.

Die Kronen Zeitung sprach anschließend von "Szenen wie im Krieg".

Polizei und Ordnungskräfte mussten die Lage auf dem Platz beruhigen.
Polizei und Ordnungskräfte mussten die Lage auf dem Platz beruhigen.  © Edgar Schütz/APA/dpa
Zuvor waren zwischen beiden Fanlagern zahlreiche Böller geflogen.
Zuvor waren zwischen beiden Fanlagern zahlreiche Böller geflogen.  © Max Slovencik/APA/dpa

Rapid Wien und Austria Wien: Erneut überschatten Ausschreitungen das Stadtduell

Mindestens eine Person wurde im Zuge der Krawalle verletzt.
Mindestens eine Person wurde im Zuge der Krawalle verletzt.  © Max Slovencik/APA/dpa

Auch die Trainer beider Teams waren erschüttert: "Natürlich bin ich darüber schockiert. Es ist ein No-Go, was da draußen gerade passiert", äußerte der deutsche Rapid-Trainer Robert Klauß (39, ehemals 1. FC Nürnberg).

Die obligatorischen TV-Interviews waren zuvor aus Sicherheitsgründen in die Katakomben verlegt worden.

Wieder endet ein Wiener Derby mit unrühmlichen Szenen! Schon im Februar dieses Jahres war es beim Aufeinandertreffen an selber Stelle zu einem Skandal gekommen:

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Rapid-Spieler und Funktionäre hatten im Siegesrausch homophobe Gesänge angestimmt.

Nach den gestrigen Ausschreitungen sind die Derby-Geschichtsbücher um eine unschöne Passage reicher.

Titelfoto: Bildmontage: Edgar Schütz/APA/dpa; Max Slovencik/APA/dpa

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