"Wer ist die Mannschaft des Regimes?" Streit zwischen Real und Barca eskaliert

Barcelona - Bei diesem Duell geht es längst nicht mehr nur um Sport! Der FC Barcelona und Real Madrid sind schon seit langer Zeit Erzrivalen. Doch nun kommt eine neue Komponente der Rivalität hinzu - es wird politisch.

Barca-Präsident Joan Laporta (60) handelt wohl nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung".
Barca-Präsident Joan Laporta (60) handelt wohl nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung".  © Dax/Zuma Press/dpa

Vor etwa zwei Monaten wurde bekannt, dass der FC Barcelona zwischen 2001 und 2018 Millionenzahlungen an ein Unternehmen des damaligen Vizepräsidenten des Schiedsrichterkomitees, Jose Maria Enriquez Negreira (77), tätigte.

Nun beraumte Barca eine Pressekonferenz an, auf der sich der Vereinspräsident Joan Laporta (60) zu den Vorwürfen der Korruption und der Schiedsrichterbestechung äußern und den Bericht der internen Ermittlungen vorstellen sollte.

Doch das tat er nur am Rande! Zwar bestritt er vehement ein Fehlverhalten von Barca, behauptete, dass die Zahlungen lediglich für Beratertätigkeiten überwiesen wurden, was für Topklubs normal sei.

Sowohl Real Madrid als auch der FC Barcelona erheben schwere Vorwürfe

Real Madrids Präsident Florentino Perez (76) dürfte von den Vorwürfen nicht begeistert sein (Archivbild).
Real Madrids Präsident Florentino Perez (76) dürfte von den Vorwürfen nicht begeistert sein (Archivbild).  © Andreas Gebert/dpa

Danach holte er jedoch zum Rundumschlag gegen Real Madrid aus! Die Madrilenen boten bereits an, im "Fall Negreira" vor Gericht gegen Barcelona auszusagen.

Dies bezeichnete Laporta als "beispiellose Übung in Zynismus" und stellte den Vorwurf in den Raum, dass Madrid selbst in den vergangenen Jahren von Schiedsrichterentscheidungen profitiert habe.

"Seit sieben Jahrzehnten sind die meisten Präsidenten der Schiedsrichter Ex-Mitglieder von Madrid, ehemalige Spieler oder ehemalige Manager.

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Manchmal alle gleichzeitig. Seit 70 Jahren diejenigen, die die Schiedsrichter ernannt haben, die für Gerechtigkeit sorgen sollten."

Reals Reaktion ließ nicht lange auf sich warten.

Noch am selben Abend veröffentlichten die Königlichen ein viereinhalbminütiges Video, in dem sie die Frage aufwarfen, wer tatsächlich der Regime-Klub sei. Daraufhin folgten mehrere Videoausschnitte und Texteinblendungen, die Verbindungen Barcelonas zu Ex-Diktator Franco aufzeigen.

Das Video erinnert an Barcelonas Titel in der Franco-Zeit, hebt hervor, dass der Diktator mehrfach von den Katalanen geehrt worden sei, wie sehr Real Madrid und seine Spieler in dieser Zeit gelitten haben und schließt erneut mit der Frage: "Wer ist die Mannschaft des Regimes?"

Eine Antwort von Barcelona auf das Video steht bisher noch aus.

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Das letzte sportliche Duell im spanischen Pokal ging mit 4:0 an Real Madrid, Karim Benzema (35) erzielte einen Dreierpack. Jetzt findet der "Clasico" auch neben dem Platz statt.  © LLUIS GENE / AFP

Der FC Barcelona und Real Madrid sind schon seit langer Zeit sportliche Rivalen, duellieren sich regelmäßig um die spanische Meisterschaft. In diesem Jahr haben die Katalanen die Nase vorne, befinden sich neun Spieltage vor Saisonende mit elf Punkten Vorsprung auf Madrid an der Tabellenspitze.

Titelfoto: Bildmontage: LLUIS GENE / AFP, Dax/Zuma Press/dpa, Andreas Gebert/dpa

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