Wenn er kommt, "dann gibt es Krieg": Ajax-Fans verschmähen Klub-Legende!
Amsterdam - Ganze 180 Mal stand Wesley Sneijder (39) für Ajax Amsterdam auf dem Platz, bevor er die niederländische Hauptstadt verließ, um eine Weltkarriere zu starten. Während viele Ex-Stars beim Eredivisie-Rekordmeister regelrecht verehrt werden, gilt das allerdings nicht für den früheren Mittelfeldmann.
Wie die Tageszeitung De Telegraaf vermeldet, soll sich der ehemalige Spielmacher in konkreten Gesprächen mit Ajax über eine Anstellung als Assistent des neuen Trainers Maurice Steijn (49) befinden.
Sowohl der Coach als auch Sportdirektor Sven Mislintat (50), der zuvor in dieser Funktion von 2019 bis 2022 beim VfB Stuttgart im Amt war, sollen große Befürworter des langjährigen Weltklasse-Kickers sein.
Es gibt jedoch ein Problem, denn bei den Anhängern steht Sneijder überhaupt nicht hoch im Kurs. Aufgrund der Gerüchte sah sich die Amsterdamer Fan-Gruppierung "F-Side" sogar dazu veranlasst, ein schonungsloses Statement zu veröffentlichen.
"Wenn Sneijder kommt, dann gibt es Krieg", hieß es in dem Schreiben auf Instagram, zu dem auch ein Bild des 39-Jährigen mit einem schwarzen Balken vor den Augen sowie der Aufschrift "falscher Hund" beigefügt wurde.
In dem nicht gerade freundlichen Text wird der in der Jugend von Ajax ausgebildete Ex-Profi als "Idiot", "Schizophrener" sowie "Narr" beschimpft.
Botschaft der Ajax-Gruppierung "F-Side" an Wesley Sneijder
Heimatstadt wird Wesley Sneijder zum Verhängnis
Doch woher kommt die tief sitzende Abneigung? Immerhin durchlief der einstige Ballvirtuose und niederländische Rekordnationalspieler (134 Spiele) sämtliche Jugendmannschaften beim Spitzenklub, feierte zwei Meisterschaften und ebenso viele Pokalsiege mit Ajax und steuerte in seiner Zeit bei den "Göttersöhnen" satte 58 Tore und 47 Vorlagen bei.
Allerdings erlaubte er sich nach seinem Karriereende 2019 einen schweren Fehler aus Sicht der Ajax-Anhänger. Sneijder stammt nämlich aus Utrecht und sicherte sich eine Loge im Stadion "Galgenwaard" des ortsansässigen Fußballklubs.
Zu diesem pflegen die Fans aus der Hauptstadt aber eine intensive Feindschaft. Deshalb kam es gar nicht gut an, als die Oranje-Legende ihr Abschiedsspiel ebenfalls beim ungeliebten Rivalen plante, auch wenn die Corona-Pandemie dem Event bislang einen Strich durch die Rechnung machte.
Schon vor drei Jahren kürte F-Side den Elftal-Dauerbrenner daher zur "Persona non grata hinter der N201". Die Straße N201 verbindet Utrecht mit Amsterdam.
Sneijder reagierte auf die Betitelung und filmte sich selbst beim Fahren auf der besagten N201, während im Hintergrund das Lied "als ik boven op de dom sta" - eine musikalische Liebeserklärung an die Stadt Utrecht - lief.
Das trägt die Fan-Gruppierung dem Ex-Fußballer bis heute nach. "Wir haben Sneijder schon vor über drei Jahren klargemacht, dass er eine Persona non grata ist. So etwas gilt nicht für ein paar armselige Jahre, wie seine beiden gescheiterten Ehen, sondern für immer", hieß es in der Instagram-Botschaft weiter.
Titelfoto: Emmanuel DUNAND / AFP