Wegen 15-Minuten-Einsatz! Regionalligist verliert drei Punkte am Grünen Tisch
Fürth - Als Edgar Prib (33) Mitte Mai dieses Jahres am vorletzten Spieltag für den türkischen Zweitligisten Manisa FK den roten Karton sah, sollte er noch nicht ahnen, was für einen Rattenschwanz dieser Platzverweis nach sich ziehen würde.
Er schoss die SpVgg Greuther Fürth 2012 in die Bundesliga, absolvierte in jungen Jahren für das Kleeblatt insgesamt 110 Spiele als Profi. Und kehrte im September 2023 als Routinier zurück zu dem Verein, bei dem er 1996 das Fußballspielen begonnen hatte.
Linksfuß Edgar Prib wurde im Herbst seiner Karriere als Leitwolf für die Fürther U23 geholt. Diese kämpft für gewöhnlich jedes Jahr in der Regionalliga Bayern um den Klassenerhalt.
Und sein Debüt am 30. September war eigentlich ein geglücktes: Prib wurde im Heimspiel gegen den SV Schalding-Heining in der 75. Minute eingewechselt.
Da stand es schon 3:0, was auch der Endstand sein sollte. Doch knapp zwei Monate später beschied das Sportgericht: Aus 3:0 wird ein 0:2 - wegen Prib!
Dieser brachte die verbliebene Viertelstunde anständig zu Ende und war sich ebenso wie den Fürther Verantwortlichen keiner Schuld bewusst. Doch jetzt kam raus: Prib hätte gar nicht spielen dürfen!
Edgar Prib: Einst mit Greuther Fürth in die Bundesliga aufgestiegen, jetzt der unwissende Übeltäter
Schuld ist die eingangs genannte rote Karte aus der Türkei-Zeit. Prib saß die Sperre infolge des groben Foulspiels am letzten Spieltag nur zum Teil ab, wie sich jetzt im Nachgang herausstellte.
Denn die Sperre wurde Verbands-übergreifend ausgestellt, gilt selbst in der deutschen 4. Liga. Großes Pech für Prib und Co., die am Grünen Tisch die drei Zähler an den direkten Konkurrenten verlieren.
Und die mitten im Abstiegskampf richtig weh tun, denn Schalding-Heining ist dadurch an den Fürthern vorbeigezogen, die selbst auf Platz 15 rangieren, der unter Umständen den Abstieg bedeuten könnte.
Da hilft es auch nichts, dass "das Sportgericht Bayern in seinem Urteil darauf hingewiesen hat, dass die Spielvereinigung nur bedingt verantwortlich zu machen ist, da sie von der Sperre nachvollziehbar nichts wusste [...]", wie die Mittelfranken in einem Statement mitteilten.
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! Fürth kündigte an, keinen Einspruch einzulegen - obwohl die Einwechslung Pribs 15 Minuten vor Schluss nichts am Spielstand änderte.
Für Prib, dem "kein Vorwurf zu machen ist", bedeutete die Entscheidung indes den vorzeitigen Weihnachts-Urlaub - der Routinier wurde bis zum 24. Dezember gemäß Mindeststrafmaß gesperrt.
Titelfoto: IMAGO / Zink