Was sollte das? Mourinho nimmt einen Spieler vom Platz, wechselt aber keinen ein
Tirana (Albanien) - José Mourinho (60) bezeichnete sich selbst mal als "The Special One" (Deutsch: der ganz Besondere). Dieser Bezeichnung wurde der Star-Trainer mal wieder gerecht.
Beim Testspiel seiner Roma am Samstag gegen Partizani Tirana nahm der Ex-Chelsea-Star einen seiner Spieler vom Platz, aber wechselte niemanden ein.
Für Houssem Aouar (25) muss sich das wie eine Höchststrafe angefühlt haben. Der Franzose verließ den Platz, aber kein Mitspieler wartete wie gewohnt auf ihn auf der Seitenlinie.
Der Grund ist recht simpel: Das Wechselkontingent der Roma war bereits erschöpft. Aber warum holte ihn der Ex-Real-Trainer dann vom Platz?
Das hat zwei Gründe. Der gegnerische Trainer hatte nämlich gepennt und wollte in der 80. Minute einen bereits ausgewechselten Spieler wieder einwechseln. Dies ließ der Referee nicht zu. So kam niemand neues rein und das Wechselkontingent war erschöpft.
Daher mussten die Albaner mit zehn Mann weiterspielen.
José Mourinho startet kommenden Sonntag mit dem ersten Pflichtspiel
"The Special One" hatte auch schon fünfmal gewechselt, nahm aber, um für faire Verhältnisse zu sorgen, seinen Star vom Platz.
Außerdem startet in einer Woche die italienische Liga und es ist sowieso keine schlechte Idee, mögliche Verletzungen oder Überlastungen zu vermeiden, zumal Aouar erst in diesem Sommer von Olympic Lyon nach Rom wechselte.
Die Roma konnte das Spiel 2:1 gewinnen und kann nun mit breiter Brust am kommenden Sonntag US Salernitana empfangen und in die Serie-A-Saison starten.
Darum ist José Mourinho "The Special One"
Bei seiner Vorstellung als Trainer des FC Chelsea im Jahr 2004 sagte Mourinho den ikonischen Satz: "Nennen Sie mich bitte nicht arrogant, aber ich bin Champions-League-Sieger und denke, dass ich etwas Besonderes bin." Dieser Satz brachte ihm seinen Spitznamen "The Special One" ein.
Damals war der Portugiese tatsächlich "special". Mit dem FC Porto gewann der 60-Jährige im Jahr 2004 die Champions League, nachdem er ein Jahr zuvor bereits den UEFA Cup (heute Europa League) gewann.
Titelfoto: Bildmontage: Charly TRIBALLEAU / AFP, Alberto PIZZOLI / AFP