Graz (Österreich) - Ist das das Eigentor des Jahres? In einem ohnehin komplett absurden Spiel gegen den Wolfsberger AC hat der österreichische Fußballer Michael Lang (26) seinem Klub, dem Grazer AK, mit einem Traumtor ins eigene Netz einen Bärendienst erwiesen.
Bis zur 80. Minute führten die Grazer mit 3:0, obwohl sie seit der 28. Minute wegen einer Roten Karte für Marco Perchtold (36) in Unterzahl spielten.
Dann jedoch erzielte Wolfsberg den 1:3-Anschlusstreffer per Elfmeter - und plötzlich brach Graz vollständig ein. Es folgte das 2:3, ein zweiter Platzverweis für die Gastgeber, und dann hatte Lang einen kompletten Blackout.
Einen in Richtung des eigenen Tors zufliegenden Ball hätte der Rechtsverteidiger einfach wegschlagen können - doch aus irgendeinem Grund drehte er im letzten Moment den Körper noch herum und bugsierte den Aufsetzer in Traumtor-Manier ins lange Eck des eigenen Kastens. Keeper Jakob Meierhofer (27) war völlig chancenlos.
Während die WAC-Kicker den Ausgleich feierten, blieb Lang verzweifelt mit dem Gesicht nach unten auf dem Rasen liegen.
Und es kam, wie es kommen musste: In der achten Minute der Nachspielzeit erzielte Wolfsberg noch das 4:3 und fügte dem Tabellen-Vorletzten der österreichischen Bundesliga eine empfindliche Niederlage zu.
Das Eigentor von Michael Lang im Video
GAK-Cheftrainer René Poms: "Kann mir das nicht erklären"
Nach dem Spiel war GAK-Cheftrainer René Poms (49) völlig fassungslos über das Eigentor von Lang, das "zum Tor des Monats gekürt werden wird wahrscheinlich".
"Das ist ein Ball, der aufspringt, den du nach vorne wegschießen kannst, [...] den kannst du 50 Meter nach vorne wegschießen. Warum er den dann in letzter Sekunde zurückgeschossen hat, weiß ich nicht, kann ich nicht erklären. Ich glaube, das kann er sich selbst auch nicht erklären", sagte Poms auf der anschließenden Pressekonferenz.
Einen Vorwurf wollte er seinem Spieler aber nicht machen: "Das ist menschlich, Fehler passieren und aus Fehlern lernt man."
Teamkollege Christian Lichtenberger (28) stimmte laut Krone nach dem Spiel ein: "Ich kann mir nur vorstellen, dass er sich gedacht hat, dass er ziemlich unter Druck ist und den Ball seitlich am Tor vorbei klären wollte. Wenn du den als Stürmer vorne machst, ist es ein Traumtor. Er macht es sicher nicht mit Absicht, davon bin ich hundertprozentig überzeugt."