Vorwurf von Frankreichs Innenminister: Fußball-Star Benzema hat Terror-Kontakte
Paris - Nach dem tödlichen Messerangriff auf einen Lehrer in Arras, der als islamistischer Terrorangriff eingestuft wurde, hat Frankreich am vergangenen Freitag die höchste Terrorwarnstufe im gesamten Land ausgerufen. Zur Erörterung der aktuellen Lage war Innenminister Gérald Darmanin (41, UMP) bei Fernsehender "CNews" zu einem Interview geladen.
Im Rahmen dessen erhob der Politiker schwere Vorwürfe gegen Fußball-Star Karim Benzema (35).
"Seit einigen Wochen interessiere ich mich besonders für ... Benzema steht, wie wir alle wissen, in bekannter Verbindung mit der Muslimbrüderschaft. Wir greifen eine Hydra an, die die Muslimbrüderschaft ist, weil sie einen atmosphärischen Dschihadismus liefert, wie Gilles Kepel sagte", so Darmanin.
Warum wurde er überhaupt auf Benzema angesprochen? Der Star-Stürmer, der im Sommer von Real Madrid nach Saudi-Arabien zu Al-Ittihad FC gewechselt war, hatte am Sonntag auf "X" (ehemals Twitter) einen Palästina-unterstützenden Post abgesetzt.
"Wir beten für die Menschen in Gaza, die wieder einmal Opfer dieser ungerechten Bombardierungen geworden sind, die weder Frauen noch Kinder verschonen", hieß es auf seinem Profil.
Auf diese Wortmeldung angesprochen, reagierte der Innenminister mit seinen Vorwürfen. Laut ihm ist es also seit Jahren in Frankreich schon bekannt, dass Benzema Kontakte zur Muslimbrüderschaft pflegt.
Karim Benzema wird von israelischem Torhüter in fünf Sprachen als "H****sohn" beschimpft
Sie wurde 1928 gegründet und wird von einigen Ländern als Terror-Organisation eingestuft, darunter auch Frankreich und die USA. Die Organisation proklamiert, dass der Jihad ihr Weg sei. Die Hamas gründete sich 1987 im Gaza-Streifen als Ableger der Muslimbrüderschaft.
Aufgrund des Posts sah sich Benzema aber nicht nur den Vorwürfen Darmanins gegenüber, sondern wurde auch von der französischen Politikerin Nadine Morano (59) heftig angegriffen. Ebenfalls bei CNews sagte sie: "Was am deutlichsten ist, ist das, was er nicht geschrieben hat. Er hatte kein Mitgefühl für die auf dem Territorium Israels enthaupteten Kindern, für die vergewaltigten und ausgeweiteten Frauen. Die älteren Menschen, die erschossen wurden."
Er habe durch den Post sein Lager gewählt und sei damit "tatsächlich ein Element der Hamas-Propaganda".
Der ehemalige israelische Nationalkeeper Dudu Aouate (35) beschimpfte Benzema unter dessen Post: "Du bist ein großer H****sohn." Er verfasste den Beitrag gleich in insgesamt fünf Sprachen.
Bis jetzt hat sich Benzema nicht weiter zu den Vorwürfen rund um seine politische Gesinnung und seinen Post geäußert.
Titelfoto: Bildmontage: Bertrand GUAY / POOL / AFP, AFP