Rassismus-Eklat vor Madrid-Derby: Fans (er)hängen Puppe von Real-Star an Brücke!
Madrid - Geschmacklose Aktion! Das Stadtderby zwischen Real Madrid und Atlético im Viertelfinale des spanischen Pokals wurde bereits im Vorfeld von einem mutmaßlich rassistischen Zwischenfall überschattet, der allerdings nur den traurigen Höhepunkt einer Reihe von Anfeindungen darstellt.
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag haben Anhänger eine Gummipuppe mit dem Trikot des brasilianischen Real-Angreifers Vinicius Junior (22) an einer Brücke in der Nähe des Trainingsgeländes der Königlichen aufgehängt, wie unter anderem Marca berichtet.
Bei den Übeltätern soll es sich um Mitglieder der Ultra-Gruppierung "Frente Atlético" handeln. Der Schluss liegt demnach nahe, da auch ein Transparent mir der Aufschrift "Madrid hasst Real" von der Überführung prangte. Ein Satz, der bereits in der Vergangenheit von den besagten Atléti-Fans verwendet wurde.
Mehrere spanische Medien ordneten die makabere Aktion als "rassistischen Angriff" auf den 22-jährigen Stürmer vor dem direkten Aufeinandertreffen am Donnerstagabend (21 Uhr) im Copa del Rey ein.
Bereits beim Liga-Duell im vergangenen September sah sich der Seleção-Star diskriminierender Hetze ausgesetzt. Vor dem Anpfiff besangen einige Zuschauer der "Colchoneros" den Real-Profi mit "Vinicius ist ein Affe"-Sprechchören.
Zudem hielten sie bereits damals rassistische Puppen mit dem Trikot des Offensiv-Akteurs in die Höhe, wie in Kameraaufnahmen des Vorfalls zu sehen ist.
Video der aufgehängten Puppe im Trikot von Vinicius Junior
Statement von Real Madrid auf Twitter
Atlético und Real Madrid verurteilen die Puppen-Aktion gegen Vinicius Junior
Atlético distanzierte sich in der Folge in einem Statement von der Aktion. "Solche Handlungen sind absolut widerwärtig und unzulässig und beschämen die Gesellschaft", schrieb der Tabellenvierte der LaLiga.
Real sprach darüber hinaus von einem "bedauerlichen und verabscheuungswürdigen Akt des Rassismus, der Fremdenfeindlichkeit und des Hasses gegen unseren Spieler Vinicius."
Auch Liga-Boss Javier Tebas (60) meldete sich mittlerweile zu Wort und kündigte Maßnahmen an: "Eine Botschaft an diejenigen, die nachts Zuflucht suchen, um Hassverbrechen zu begehen: Wir werden euch aufspüren, wir werden Verurteilungen erwirken, damit ihr im Gefängnis landet, wo ihr hingehört."
Laut Marca und der Nachrichtenagentur AFP hat die spanische Polizei die Ermittlungen inzwischen aufgenommen.
Außerdem wollen auch die Spielergewerkschaft AFE sowie verschiedene Menschenrechtsorganisationen rechtliche Schritte einleiten.
Titelfoto: JAVIER SORIANO / AFP, Screenshot/Twitter/Madridismoreal