Klagenfurt (Österreich) - Der Einstieg des deutschen Ex-Nationalstürmers Carsten Jancker (50) ins Trainergeschäft beim DSV Leoben verlief äußerst turbulent. Das ist offenbar ganz nach dem Geschmack des früheren Bayern-Angreifers, denn sein neuer Job verspricht ähnlich viel Stress - und startet gleich auf ungewöhnliche Weise.

Nach einer 0:6-Klatsche gegen den LASK gab der österreichische Erstligist Austria Klagenfurt am Sonntag bekannt, dass Peter Pacult (65) seinen Hut nehmen muss und von Jancker beerbt wird.

Der ehemalige Trainer von Dynamo Dresden und 1860 München hatte die Kärntener zuvor im Januar 2021 als Zweitligist übernommen, ins Oberhaus geführt und dreimal in Folge die Quali für die Meisterrunde geschafft.

Aktuell befinden sich die Violetten als Vorletzter aber tief im Abstiegskampf, während der Verein drumherum auch noch als Ganzes zusammenstürzen zu droht. In erster Instanz wurde der Austria aufgrund finanzieller Probleme nämlich die Bundesliga-Lizenz verweigert.

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Abhilfe schafft ausgerechnet TGI AG-Chef und Neu-Sponsor Helmut Kaltenegger (58), der den mittlerweile insolventen DSV Leoben fallen ließ, als Geldgeber zur Austria überwanderte und dort laut Krone bereits mehrere Millionen Euro für den Lizenz-Protest springen ließ.

Der Gold-Unternehmer hatte Jancker bereits in Leoben ans Zepter gelassen und ihn nun offenbar einfach mitgenommen: "Es war mein Wunsch und Vorschlag, dass Carsten es wird – aber keine Bedingung. Ich werde dem Besitzer eines Klubs nicht sagen, was er zu tun hat", beteuerte Kaltenegger dabei allerdings.

"Es ging ganz schnell – die Austria hat mich kontaktiert und gebeten, Carsten zu fragen, ob er sofort bereit wäre", verriet der 58-Jährige zudem. "Jancker spielt modernen Fußball, kann sehr gut mit Spielern umgehen und wird wieder Schwung reinbringen."

Wie viel Mitspracherecht die Verantwortlichen am Wörthersee tatsächlich hatten, darf vor allem beim Blick aufs Finanzielle kritisch beäugt werden.

Kaltenegger spendiert Klagenfurt den neuen Übungsleiter nämlich praktisch, Jancker ist in seinem Unternehmen angestellt. "Ja, Carsten steht bei der TGI AG unter Vertrag, wird von uns bezahlt, kostet der Austria daher nicht viel", so der Sponsor.