Verträge über 8 Jahre: FC Chelsea bricht Transfer-Rekorde!
London - 2029,2030,2031: Hierbei handelt es sich nicht etwa um Daten für einen möglichen Kohleausstieg, sondern um Vertragslaufzeiten von Spielern des englischen Premier-League-Vertreters FC Chelsea London. Die "Blues" brechen damit Rekorde und eröffnen eine neuerliche Diskussion um das Financial Fairplair auf internationaler Bühne.
Die Neuzugänge des FC Chelsea dürften künftig mehr als genug Möglichkeiten bekommen, alle Ecken Londons zu erkunden.
Der Grund hierfür liegt in den rekordverdächtigen Vertragslaufzeiten, mit denen der Klub von der Themse seine Spieler laut Informationen des Kickers neuerdings ausstattet.
Allein im aktuellen Wintertransferfenster scheute der kriselnde Tabellenzehnte der Premier League abermals keine Mühen und investierte rund 140 Millionen Euro für neues Personal.
Die abenteuerlichen Transferlaufzeiten sind allerdings ein neues Phänomen - und sie scheinen Methode zu haben: Mit Marc Cucurella (24, Brighton), Wesley Fofana (22, Leicester), David Datro Fofana (20, Molde), Benoit Badiashile (21, Monaco) und Mykhaylo Mudryk (22, Donezk) wurden reihenweise Spieler geholt, die im wahrsten Sinne des Wortes "langfristig" gebunden wurden.
Mudryk, das jüngste Beispiel in der Liste, wurde gar mit einem Achteinhalbjahresvertrag (bis 2031!) ausgestattet. Die anderen Neuzugänge unterzeichneten Verträge zwischen 5 und 7 Jahren.
Transfers des FC Chelsea: Genialer Plan oder riskante Strategie?
Der vermutete Plan des FC Chelsea hinter diesen aufsehenerregenden Winter-Transfers: Künftige Topspieler früh und "langfristig" an den Verein zu binden, damit andere Klubs sie möglichst schwer abwerben können - und schon gar nicht ablösefrei.
Was auf kurze Sicht wie ein genialer Finanztrick daherkommt, kann sich längerfristig als große Bürde für den Verein entpuppen.
Während Ablöseeinnahmen jederzeit und vollständig im aktuellen Geschäftsjahr verbucht werden können, verhält es sich mit den Ablöseausgaben anders: Diese lassen sich über die Dauer der Vertragslaufzeit strecken.
Auf diese Weise ist es Vereinen wie dem FC Chelsea möglich, selbst bei dreistelligen Millionenablösesummen nicht gegen das Financial Fairplay und die Premier League-Statuten zu verstoßen. Die einzige Voraussetzung für das Einhalten des Financial Fairplay besteht demzufolge darin, Spieler sehr lange an den Klub zu binden.
Die Schattenseite dieser Taktik liegt auf der Hand: Über viele Jahre mit horrenden Summen überstrapazierte Finanzbücher und junge Spieler, deren sportliche Zukunft ungewiss ist, müssen langfristig mit Mega-Gehältern versorgt werden. Mit dieser riskanten Philosophie könnte sich der FC Chelsea ein dickes Eigentor schießen...
Titelfoto: Matt Dunham/dpa