Verfolgungsjagd im geklauten Auto des Teamkollegen: Zweitligist feuert Nachwuchskicker!
Bozen, Südtirol (Italien) - Mit einer einzigen dummen Aktion könnte er seine Karriere weggeschmissen haben! Der italienische Zweitligist FC Südtirol trennt sich mit sofortiger Wirkung von Nachwuchskicker Amney Moutassime (19) - weil dieser das Auto eines Teamkollegen klaute und sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei lieferte!
Ob er sich über die Konsequenzen seiner Handlungen vorher überhaupt keine Gedanken gemacht hatte?
In der Nacht zu Montag lieferte sich die Polizei in Bozen eine Verfolgungsjagd mit drei jungen Männern, die dadurch gestoppt wurde, dass diese hinter einer Brücke in einen Betonpfeiler rasten.
Die Insassen des Fahrzeugs wollten zwar fliehen, wurden aber von der Polizei gefasst. Es stellte sich heraus, dass der Fahrer Amney Moutassime war, Nachwuchs-Fußballer beim lokalen Zweitligisten FC Südtirol - doch das war nicht alles!
Laut tageszeitung.it besitzt der 19-Jährige keinen Führerschein, das Auto außerdem nicht sein eigenes. Stattdessen hatte er es offenbar von einem Teamkollegen geklaut!
Diesen Vorfall konnte sein Verein nicht ignorieren - und schmiss den Mittelfeldspieler umgehend raus.
"Uns haben die Behörden kontaktiert und uns mitgeteilt, was passiert ist. Wir haben sofort reagiert und den Spieler aus dem Verein ausgeschlossen", erklärte Geschäftsführer Dietmar Pfeifer bei RaiNews.
Er betonte: "Wer sich nicht verhalten kann, darf nicht Teil des FC Südtirol sein. Wir haben einen Verhaltenskodex, einen Ethik-Kodex. Wer dagegen verstößt, gehört nicht zum FC Südtirol."
Frühes Karriereende für Amney Moutassime?
Der Spieler sei bereits abgereist, zurück nach Deutschland, wo er aufgewachsen und vor seiner Zeit beim FC Südtirol beim SC Freiburg ausgebildet worden war.
Für den italienischen Klub ist die Angelegenheit damit erledigt - Moutassime lief zwar bisher zweimal in der Serie B auf, gehört aber dem Jugendteam an und hat keinen Profivertrag. Deshalb kann der 19-Jährige auch ohne finanzielle oder vertragliche Konsequenzen aus dem Verein geworfen werden.
Für den Ex-Kicker des SC Freiburg II hingegen sieht die Zukunft jetzt alles andere als rosig aus: Nicht nur wurde er wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt angezeigt, auch seine Karriere dürfte jetzt im Eimer sein.
"Bevor ein Spieler geholt wird, wird er natürlich ‚durchleuchtet‘: seine gesamte Karriere, auch teilweise sein privates Leben, denn man will sich ja sicher sein, dass er auch vom Menschlichen her der richtige Spieler ist und nicht nur vom Fußballerischen her", erklärte Pfeifer.
"Und deshalb gehe ich schon davon aus, dass dieses Ereignis schon entscheidend für seine Karriere sein wird, im negativen Sinne, und demzufolge glaube ich nicht, dass er noch ein großer Fußballer werden wird."
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