Verdacht auf Kindesmissbrauch: Ex-Bundesliga-Star droht Anklage!
London - Bereits im Juli 2021 wurde ein Spieler des FC Everton wegen des Verdachts auf Kindesmissbrauch festgenommen und kurz danach gegen Kaution wieder freigelassen. Über anderthalb Jahre später kommt jetzt Bewegung in den Fall.
Wie der englische Mirror berichtet, hat die Greater Manchester Police das über mehr als 18 Monate zusammengetragene Beweismaterial am 31. Januar dem Crown Prosecution Service (CPS) übergeben.
Die in London ansässige Strafverfolgungsbehörde wird nun darüber entscheiden, ob es zur Anklage gegen den Fußballprofi kommt.
"Wir haben am 31. Januar 2023 eine Beweisakte von der Greater Manchester Police erhalten, nachdem eine Untersuchung zu Vorwürfen mehrerer Sexualdelikte durchgeführt worden war. Wir prüfen dieses Material gemäß unserer juristischen Richtlinien", so ein CPS-Sprecher.
Die "Toffees" hatten die Verhaftung eines namentlich nicht genannten Akteurs damals in einem Statement bestätigt, den Kicker nach eigenen Angaben suspendiert und den Behörden ihre Kooperation und Unterstützung zugesichert.
Die britischen Medien dürfen den Namen des Profis bis zur Anklageerhebung nicht veröffentlichen, allerdings soll es sich laut dem isländischen TV-Sender RÚV um den früheren Hoffenheim-Spielmacher Gylfi Sigurdsson (33) handeln.
Gylfi Sigurdsson darf Großbritannien nicht verlassen
Der 78-fache isländische Nationalspieler war nach Bekanntwerden der Anschuldigungen aus der offiziellen Premier-League-Kaderliste der Liverpooler entfernt worden.
Everton verlängerte seinen Vertrag in der Folge nicht. Im Sommer 2022 lief dieser schließlich aus, seitdem ist der ehemalige Bundesliga-Star vereinslos. Auch für die isländische Nationalauswahl bestritt er seither keine Partie mehr.
Im Oktober bestätigte Sigurdssons Vater im Interview mit der Tageszeitung Frettabladid die Festnahme des Zehners, der auf der Insel auch schon für Swansea City sowie Tottenham Hotspur aktiv war, und forderte dessen Auslieferung.
"Wenn jemand wegen einer hypothetischen Straftat in einem anderen Land festsitzt, kann man ihn dort nicht einfach ein Jahr, anderthalb Jahre lang endlos warten lassen", erklärte Sigurdur Adalsteinsson.
Die Familie des Fußballers hoffte damals, seinen legalen Wohnsitz nach Island verlegen zu können, um der britischen Justiz eine Verlängerung seines Reiseverbots zu erschweren.
Es war das erste Mal, dass jemand bestätigte, dass ein solches Reiseverbot für den WM-Teilnehmer von 2018 überhaupt existiert.
Titelfoto: Uli Deck dpa/lsw