Bei Real-Madrid-Spiel: "Fans" pfeifen bei Gedenkminute um Kaiser Franz

Riad (Saudi-Arabien) - Bei einer Trauerzeremonie vor dem Halbfinale des spanischen Superpokals zwischen Real und Atlético Madrid in Riad (Saudi-Arabien) für die am Sonntag verstorbenen deutschen Fußballlegende Franz Beckenbauer (†78) kam es am Mittwochabend zu erheblichen Pfiffen durch das Publikum.

Die Teams trauerten am Mittelkreis, während einige "Fans" darauf pfiffen.
Die Teams trauerten am Mittelkreis, während einige "Fans" darauf pfiffen.  © GIUSEPPE CACACE / AFP

Während die beiden Mannschaften am Halbkreis standen und an der Anzeigetafel ein Bild des Kaisers erschien, wurde im Stadion eine melancholische Melodie abgespielt und darum gebeten zu schweigen.

Doch die saudischen Fans pfiffen im wahrsten Sinne des Wortes darauf, was in den sozialen Medien, nicht nur im deutschsprachigen Raum, für Entsetzen sorgte.

Einige Fans vermuteten auf X (ehemals Twitter), dass diese Respektlosigkeit damit zusammenhängen könne, wie die deutsche Nationalmannschaft bei der WM in Katar gegen den kulturell geformte Umgang mit der LGBTQ-Community in der Region protestierte, was auf der arabischen Halbinsel für viel Unmut sorgte.

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Andererseits werden auch in Europa Trauerzeremonien häufig von Chaoten mit Pfiffen gestört und müssen gar nicht so eine politische Bedeutung haben.

Real-Star Toni Kroos (34, Nummer acht), in der 67. Minute für Luka Modrić (38) eingewechselt, bejubelt das 4:3 nach einem Eigentor durch Atlético-Star Stefan Savic (33).
Real-Star Toni Kroos (34, Nummer acht), in der 67. Minute für Luka Modrić (38) eingewechselt, bejubelt das 4:3 nach einem Eigentor durch Atlético-Star Stefan Savic (33).  © GIUSEPPE CACACE / AFP

Darum wird der spanische Superpokal in Saudi-Arabien ausgespielt

Luis Rubiales (46) fiel im vergangenen Jahr mehrfach unangenehm auf. Wie hier beim WM-Sieg der Spanierinnen.
Luis Rubiales (46) fiel im vergangenen Jahr mehrfach unangenehm auf. Wie hier beim WM-Sieg der Spanierinnen.  © DAVID GRAY / AFP

Aber warum spielten die beiden spanischen Klubs das Halbfinale des spanischen Superpokals, welchen Real Madrid nach Verlängerung 5:3 für sich entscheiden konnte, überhaupt in Saudi-Arabien?

Das haben die Spanier dem WM-Küsser Luis Rubiales (46) zu verdanken. Kurz nachdem dieser 2018 das Amt des Präsidenten des spanischen Fußballverbandes (RFEF) übernahm, verkaufte der 46-Jährige den Superpokal an den Öl-Staat.

Da diese Scheichs aber für die jährlichen 40 Millionen Euro garantiert Barcelona und Real Madrid sehen wollten, machte Rubiales aus dem Superpokal, welcher normalerweise in einem Spiel zwischen Meister und Pokalsieger ausgespielt wird, ein "Superturnier".

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Neben den Finalteilnehmern des spanischen Pokals qualifizieren sich für das aus vier Teams bestehende Turnier zudem die zwei bestplatzierten Teams in der Liga, die nicht im Pokalfinale waren.

So ist die Teilnahme von Barça und den Galaktischen aus Madrid quasi garantiert. Rubiales trat währenddessen im September nach dem Kuss an Jennifer Hermoso (33) von seinem Amt zurück.

Titelfoto: Bildmontage: Giuseppe CACACE / AFP (2)

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