Mailand - Bis Sonntagabend war es ein gut gehütetes Geheimnis, dann wurde es im Mailänder Fußball-Stadion "San Siro" extrem emotional. Denn Fußball-Superstar Zlatan Ibrahimovic (41) macht tatsächlich Schluss!

Vor dem 3:1-Sieg gegen Hellas Verona zeigten die Fans des AC Milan eine in rot-weißen Vereinsfarben gefärbte Choreografie mit den Worten "God Bye".

Die Anhänger skandierten seinen Namen, "Ibra" selbst verfolgte die Verabschiedung im Stadion live. Auf Instagram zeigte der Klub ein Video, in dem die Tränen des Schweden zu sehen sind, er formte mit seinen Händen ein Herz für die Zuschauer. Der Post wurde ergänzt mit den Zeilen: "Danke. Für immer Deine Fans, für immer Dein Zuhause."

Nach 24 Jahren hängt Ibrahimovic, der in seiner langen Karriere so viele Rekorde brach und vor allem durch seinen starken Charakter, seine Extravaganz und seine Aussagen immer wieder für Unterhaltung und Aufsehen sorgte, die Fußballschuhe an den Nagel.

Fußball International Wechsel wahrscheinlich: Spielt Nkunku bald wieder für seinen Ex-Klub?

Nach der Partie betrat "Ibracadabra" den Rasen und verkündete dann selbst unter Tränen sein Karriereende. "Es ist der Moment gekommen, Ciao zu sagen. Nicht zu Euch, sondern zum Fußball" begann der 41-Jährige seine Ansprache.

Viele seiner Mitspieler, aber auch die Anhänger auf den Tribünen hatten Tränen in den Augen. Sie wussten genau, dass an diesem Abend die Laufbahn einer der größten Fußballer aller Zeiten endete. Ibrahimovic hat diesen Sport über Jahrzehnte geprägt. Er war ein Typ, wie sie nicht mehr zu finden sind.

Er nahm kein Blatt vor den Mund, provozierte öffentlich gern mit seinen Aussagen, die ihm oft als arrogant ausgelegt wurden. Mannschaftsintern war er allerdings immer beliebt, weil Teamgeist und Zusammenhalt für ihn großgeschrieben wurden.

Nachdem es im April erste Spekulationen über ein mögliches Karriereende gab, wurde er noch zuletzt mit dem AC Monza in Verbindung gebracht. Doch offenbar sagt der Körper des Schweden "Nein" zu einer Fortsetzung seiner Laufbahn auf höchstem Niveau.

Zuletzt fehlte er verletzt, stand am 18. März beim Auswärtssieg bei Udinese Calcio das letzte Mal in der Liga auf dem Platz, schoss beim 3:1-Erfolg ein Tor. Sein finaler Auftritt waren 17 Minuten beim EM-Qualifikationsspiel gegen Belgien am 24. März, das mit 0:3 verloren ging.

Fußball International "Schlechter Scherz" hat drastische Konsequenzen: Wahnsinns-Strafe für Spruch über Teamkollegen

In diversen Ländern wurde der Ballzauberer zwölfmal Meister, mit dem FC Barcelona gewann er 2009 den UEFA-Supercup, 2010 die Klub-Weltmeisterschaft, mit Manchester United holte er 2017 den Sieg in der Europa League.

Ganze 15 Mal wurde er in Schweden und in Italien zum "Fußballer des Jahres" geehrt, sechsmal war er in Frankreich und Italien Torschützenkönig. Was ihm verwehrt blieb und ihn somit ein kleines Stück Vollendung nahm, war der Gewinn der Champions League oder ein Titel mit seinem Heimatland Schweden.

In 122 Spielen für die Auswahl schoss er 62 Tore. In seiner langen Karriere netzte er in 370 Spielen unglaubliche 496 Mal ein, schoss dabei 158 spielentscheidende Tore.

Ein ganz Großer, der den Fußball sportlich und charakterlich geprägt hat, verlässt nun also die Bühne.